Erst kürzlich hat der Obmann der Gastronomie in der Wirtschaftskammer Österreich, Mario Pulker, verlautbart, dass er sich quasi mit Händen und Füssen gegen eine verpflichtende Transparenz bei Lebensmitteln in der Gastronomie wehren werde. Tatsächlich blockieren die beiden ÖVP-Ministerinnen Köstinger und Schramböck bislang erfolgreich die Einführung der Herkunftskennzeichnung – gegen jede Vernunft, aber auch gegen den ausdrücklichen Wunsch von Konsument*innen, Bäuer*innen und Händler*innen.
Nun lässt Mario Pulker damit aufhorchen, dass er sich offenbar ein Steuergeldgeschenk für die Gastronomie wünscht. Der Erlass der Kredite für Gastronomie und Tourismus wäre eine große Unterstützung und vermutlich auch möglich, wird er im ORF zitiert. Die Bürgerinitiative oekoreich stellt diesbezüglich klar, dass weitere Corona-Hilfen an diese Branchen nur dann aus Steuergeld finanziert werden sollten, wenn die Betriebe auch endlich verpflichtend offenlegen, woher sie ihre Lebensmittel beziehen.
Wirtschaftskammer muss Blockade endlich aufgeben
„Man will in der Not unser Steuergeld, aber man will uns nicht sagen, was man uns auf den Tisch stellt? Man will uns die Herkunft von Fleisch und Eiern nicht offenlegen, aber man will, dass wir unser hart erarbeitetes Geld quasi herschenken? Diese Haltung der Wirtschaftskammer ist nicht nur realitätsfern, sondern schadet auch dem Ruf der vielen tollen Betriebe in Gastronomie & Hotellerie, die den Eiertanz um die Transparenz langsam satthaben. Die Wirtschaftskammer muss ihre Blockade endlich aufgeben und den Weg freimachen dafür, dass wir endlich erfahren, was uns aufgetischt wird!“ so Sebastian Bohrn Mena, Sprecher der Bürgerinitiative oekoreich.
Die verpflichtende Kennzeichnung der Herkunft von Lebensmitteln in Handel, Gastronomie und öffentlichen Küchen war die zentrale Forderung des Tierschutzvolksbegehrens, das vom über 416.000 Menschen unterschrieben wurde. Bislang werden fertige Verordnungsentwürfe von Blockade durch Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck blockiert. Erst kürzlich hatte der Handelsverband Österreich seine Unterstützung für echte Transparenz ausgedrückt.
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