Zigtausende Fische sind in den letzten Tagen in der Oder gestorben, die Behörden auf deutscher und polnischer Seite sind fieberhaft auf der Suche nach den Ursachen. Nun verdichten sich die Hinweise, dass Quecksilber für das Fischsterben verantwortlich sein könnte. Bei Untersuchungen wurden Werte festgestellt, die alle Messskalen sprengen. Woher das Quecksilber kommt, darüber besteht jedoch nach wie vor Unklarheit.
Eine Vermutung ist, dass am Flussboden abgelagertes Quecksilber durch Baggerarbeiten freigesetzt wurde. Andere Expert*innen sind davon überzeugt, dass es chemische Abfälle einer polnischen Papierfabrik waren. Zuvor war spekuliert worden, dass hohe Temperaturen und geringe Sauerstoffkonzentration im Wasser ein Grund sein könnten, zudem stand kurze Zeit lang die Ausbringung von Lösungsmittel im Verdacht. All das hat sich aber nicht bestätigt, weswegen gegenwärtig von einem weitaus größeren Problem ausgegangen wird. Die Bevölkerung in Polen wurde dazu aufgerufen sich von dem Fluss fernzuhalten und keinesfalls mit dem Wasser in Berührung zu kommen.
Heftige Kritik gibt es unterdessen von Umweltverbänden, aber auch aus der Politik auf polnischer und deutscher Seite an dem Versagen der Behörden. So wären die Bewohner*innen der angrenzenden Gebiete nicht oder erst zu spät informiert worden, hätten nicht Fischer selbst Alarm geschlagen, wäre die Öffentlichkeit noch viel länger einem gesundheitlichen Risiko ausgesetzt gewesen.
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