Die Spargelzeit ist längst angebrochen in Österreich und Deutschland und damit auch die Hochzeit der Gemüse-Importe. Denn der importierte Spargel liegt massenhaft im Supermarkt und wird dort auch gerne mitgenommen, immerhin kostet er mitunter um 50 Prozent weniger als die heimische Ware. Den Spargel aus Peru gibt’s bei Interspar um unter 10 Euro pro Kilogramm, bei Billa gibt’s den Import-Spargel aus Spanien um den gleichen Preis, das Bio-Produkt aus Österreich kommt auf 12 Euro und der „Premium“-Spargel aus Italien schlägt mit satten 17 Euro pro Kilo zu Buche.
Doch warum wird so viel importiert? Die Selbstversorgungsrate liegt bei rund 47 Prozent in Österreich, in Deutschland sind es rund 80 Prozent. Doch auch wenn das Gemüse im Inland angebaut und geerntet wird, ohne die Mithilfe des Auslands wären wir vielfach nicht in der Lage uns selbst zu ernähren – das zeigt auch das Beispiel Spargel aktuell eindrücklich auf. Im Gespräch mit „Focus“ schildert da ein Bauern-Ehepaar aus Deutschland, wie stark die Abhängigkeit von ausländischen Erntehelfern mittlerweile ist: „Ohne die osteuropäischen Arbeiter hätten wir in Deutschland nichts zu essen.“
Der Lohn pro Stunde sei in Deutschland deutlich höher als in den Ländern, aus denen die Arbeitskräfte kommen, also etwa in Polen. In Österreich ist das nicht anders, hier stammen laut "Kurier"-Bericht rund Zwei-Drittel der Arbeiter*innen in der Feldarbeit aus dem Ausland. Vielfach in den letzten Jahren aus der Ukraine, wo nicht nur Krieg herrscht, sondern auch das Lohnniveau deutlich unter dem österreichischen bzw. deutschen liegt. Wie lange die heimische Landwirtschaft den personalintensiven Anbau noch stemmen kann, das steht in den Sternen. 800 Arbeitsstunden pro Hektar braucht es beim Spargel.
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