Die heimische Spargelsaison hat begonnen und viele Menschen freuen sich schon darauf eines der vielen Gerichte mit dem Wundergemüse zu zaubern. Doch beim Griff zum Spargel im Supermarkt sollte man vorsichtig sein, denn oft hat er einen weiten Weg hinter sich. Und mitunter Anbaubedingungen, die mit hohem Pestizideinsatz verbunden sind. Ganz zu schweigen von der Klimabilanz, wenn das Gemüse zigtausende Kilometer weit reist.
Genau das scheint aktuell wieder verstärkt der Fall zu sein, wie der niederösterreichische Bauernbund kritisiert. Er war auf Lokalaugenschein in mehreren Filialen unterschiedlicher Handelskonzerne in Niederösterreich unterwegs und staunte nicht schlecht. Man fand dort nicht nur Spargel aus Peru, sondern auch Brombeeren aus Mexiko. Die Heidelbeeren kommen aus Marokko, die Trauben aus Südafrika.
Saisonkalender hilft bei bewusstem Konsum
Bauernbund-Direktor Paul Nemecek findet dafür klare Worte: „Diese Importe sind ein Schlag ins Gesicht der Bäuerinnen und Bauern, die sich 365 Tage im Jahr für unsere Versorgungssicherheit auf den Feldern und in den Ställen einsetzen und zu höchsten Standards produzieren und dann durch billige ausländische Produktion ersetzt werden.“ Der Bauernbund Niederösterreich hat einen eigenen Saisonkalender veröffentlicht.
Auf diesem kann nachgesehen werden, wann welches Obst und Gemüse in Österreich Saison hat. Doch darüber hinaus erfährt man auch, wann Obst und Gemüse auf Lager liegt und daher noch in ausreichender Menge aus heimischem Anbau verfügbar ist. So kann man die Importe aus Übersee mit seinem eigenen Konsum etwas beeinflussen. Trotzdem bleiben die Handelskonzerne primär in der Verantwortung, was sie nicht ins Regal legen, kann auch nicht gekauft werden.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!