Dieser Fall wird uns wohl noch länger beschäftigen: Wie kürzlich vom "Der Standard" berichtet wurde, ist ein Konflikt zwischen dem österreichischen Fleischer SCHIRNHOFER und dem in deutscher Hand befindlichen BILLA-Konzern völlig eskaliert. In einem oekoreich vorliegenden Schreiben werden tiefe Einblicke in die erschreckende Kommunikation zwischen dem heimischen Familienunternehmer und einer Führungskraft des milliardenschweren Konzerns gegeben. Wörtlich meint Karl Schirnhofer darin: „Ich bin zutiefst bestürzt und muss Ihnen ganz offen und ehrlich kundtun, dass ich vor Ihnen Angst habe.“
Dem Schreiben zufolge, das aus medien- und persönlichkeitsrechtlichen Gründen hier nicht veröffentlicht oder im Volltext wiedergegeben wird, soll auch BILLA-Konzernchef Marcel Haraszti persönlich involviert sein. Demnach soll er bereits vor mehreren Wochen von Karl Schirnhofer über die Causa informiert worden sein. Wie „Der Standard“ berichtet, dürfte der Hintergrund des Konflikts darin bestehen, dass BILLA sich künftig nicht mehr von SCHIRNHOFER, sondern von dessen „Almo“-Vertragsbauern direkt beliefern lassen möchte. Die Zerlegung des Fleisches soll in einer BILLA-eigenen Fabrik erfolgen, dadurch würde beim Unternehmen SCHIRNHOFER wohl einiges an Umsatz verlorengehen.
Karl Schirnhofer war für eine Stellungnahme von oekoreich nicht erreichbar, spricht laut „Standard“ aber in einem anderen Schreiben davon, dass BILLA und BILLA Plus „erpresserische Methoden“ anwenden würde. Das wiederum weist der Konzern scharf zurück. Nach einer Anfrage von oekoreich an BILLA-Chef Haraszti ließ man unter anderem folgendes ausrichten: „Wir weisen die in dem Brief genannten Vorwürfe auf das Schärfste zurück und werden in dieser Angelegenheit rechtliche Maßnahmen setzen!“. Die Causa dürfte also gerade erst begonnen haben - Fortsetzung folgt.
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