Die katastrophalen Bedingungen bei Lebend-Tiertransporten auf dem Boden der Europäischen Union sind spätestens durch die Aufdeckungen des EU-Abgeordneten Thomas Waitz weithin bekannt. Dass auch österreichische Tiere davon betroffen sind, auch das wurde bereits mehrfach festgehalten. Laut dem Tierarzt Alexander Rabitsch, der führt gemeinsam mit der Polizei auch Straßenkontrollen durch, sterben viele Tiere jedes Jahr nach der Tortur in den LKWs.
Nun zeigt eine neue Recherche der Organisation „Animals Angels“ den ganzen Horror der Kälbertransporte in Europa. Von Mitteleuropa aus werden die Tiere über tausende Kilometer hinweg bis auf die kanarischen Inseln gebracht, wo auf sie noch mehr Leid wartet, bevor sie am Teller der Hotelburgen landen. Über 100 Stunden nonstop im Tiertransporter, teils in brütender Hitze und mangelversorgt, müssen die Tiere aushalten.
Lasche Gesetze, trotzdem nicht eingehalten
Die europäischen Gesetze sind lasch, aber selbst sie werden oftmals nicht eingehalten. Das wurde auch vom Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments festgehalten, insbesondere was Schiffstransporte betrifft. Mit in der Verantwortung sieht die NGO auch die deutschen Amtstierärzte, immerhin müssten diese die Abfertigung von Deutschland aus verweigern, wenn ein gesetzeskonformer Transport nicht sichergestellt werden kann.
Dass das nicht der Fall ist, davon berichten die Aktivist*innen, die das selbst beobachtet haben: „In der Enge der Transporte haben die Tiere keine Chance sich auszuweichen und ihre Körpertemperatur zu regulieren. In aller Regel haben sie auch keine Möglichkeit, sich hinzulegen, und wenn sie es tun, ist die Gefahr hoch, dass sie von den anderen Tieren aufgrund des Platzmangels niedergetrampelt werden. So führt der ständige Bewegungsausgleich im Stehen auf dem schwankenden Schiff schnell zur völligen Erschöpfung. Hinzu kommen Durst, Hunger und der beißende Ammoniakgestank ihres Urins und Kots.“
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