Die Stiftung COMÚN ruft gemeinsam mit dem Bundesministerium für Klimaschutz; Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie den Preis „Vivienne“ ins Leben. Der „Österreichische Preis für ökologische Textilien“ soll Innovationen in der heimischen Textilszene auszeichnen und die Jugend für die ökologische Dimension ihrer Kleidung sensibilisieren. Dotiert ist er mit insgesamt 8.500 Euro, einreichen kann man von 6. März bis 30. April, die Übergabe erfolgt bei den „Österreichischen Konsumdialogen“ im Juni in Hallein bei Salzburg.
Der Aufruf dazu kommt auch von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler: „Die Herstellung von Kleidung ist oftmals sehr schlecht fürs Klima – und mit großen Umweltauswirkungen verbunden. Von den Pestiziden, die beim Anbau der Baumwolle verwendet werden, über giftige Chemikalien im Abwasser bis zum Mikroplastik, dass am Ende in unseren Flüssen und Meeren zurückbleibt. Doch schon heute zeigen einige Produzentinnen und Produzenten, dass es auch ganz anders geht. Gerade in Österreich gibt es eine hohe Innovationskraft und großes Engagement für eine klimafreundliche Textilerzeugung, viele Modeschaffende und Textilunternehmen, die neue Wege beschreiten und auf unsere Umwelt achten. Genau die wollen wir jetzt vor den Vorhang holen“. Das gesamte Video kann man hier nachsehen.
„Vivienne“: Gedenken an Nachhaltigkeits-Pionierin Vivienne Westwood
Dass der Preis „Vivienne“ heißt, hat einen guten Grund, erklärt Veronika Bohrn Mena, Vorsitzende der Gemeinwohlstiftung COMÚN: „Mit dem Namen des Preises wollen wir Designerin Vivienne Westwood ehren, die Nachhaltigkeit und Klimaschutz auf die Laufstege in den Modemetropolen dieser Welt brachte. Von neuen Fasertechnologien über besonders ökologische und sozialverträgliche Produktionsweise bis hin zu kreativen Designsystemen wie Upcycling oder Zero-Waste: Der Nachhaltigkeit sind keine Grenzen gesetzt.“
Einreichen können heimische Unternehmen, die sich mit nachhaltiger Textilproduktion beschäftigen. Der erste Preis, dotiert mit 5.000 Euro, wird für einen kreativ-nachhaltigen Ansatz vergeben, der zudem skalierbar ist. Den zweiten Preis in Höhe von 2.500 Euro können auch kleine Unternehmen ohne skalierbare Modelle gewinnen. Zudem gibt es einen mit 1.000 Euro dotierten Jugendpreis für Schulklassen, die nachhaltige Outfits kreieren. Die Jury für den „Vivienne“-Preis bilden neben Vertreter*innen von Ministerium und Stiftung, die Direktorin der Modeschule Hallein, Andrea Luckart, sowie Institutsvorständin & Transformationsexpertin Elke Schüssler von der Johannes Kepler Universität Linz. Außerdem mit dabei ist die Designerin des Jahres 2020, Michel Mayer:
„Besonders wichtig in unserer Zeit ist ein ständiges Hinterfragen und Suchen nach neuen Ansätzen und gangbaren Wegen in der Textilindustrie – oft kann eine kleine Entscheidung eine große Wirkung haben. Beginnend mit der Auswahl des Materials und dessen nachvollziehbarer Herstellung bis hin zur Produktion hat man gerade als Designer eine Wahlmöglichkeit und somit Mitbestimmung.“
Österreichische Konsumdialoge: Textilien
Überreicht wird der Preis durch Ministerin Leonore Gewessler und Veronika Bohrn Mena bei den „Österreichischen Konsumdialogen: Textilien“, die Ende Juni in Hallein bei Salzburg stattfinden. An drei Tagen wird die Modeschule Hallein nicht nur Gastgeberin, sondern auch Mitgestalterin der im vergangenen Jahr erfolgreich gestarteten Veranstaltungsreihe sein. Neben drei Ministerien, dem Land Salzburg und der Stadt Hallein, wirken auch dutzende Expert*innen aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft mit.
Für die inhaltliche Gestaltung ist Nunu Kaller verantwortlich: „Wir setzen drei große thematische Scheinwerfer: Wie steht es um die heimische Textilindustrie, was sind gangbare technologische Lösungen am Weg zu umweltverträglichen und fair produzierten Textilen, und was berichten Menschen aus Produktionsländern. Wir freuen uns auf Berichte von Menschen aus Kambodscha, Chile und Rumänien.“
Eingerahmt werden die Diskussionen von einem vielseitigen Programm, bestehend aus Workshops, einer Ausstellung sowie Showrooms und einem Kleidertauschmarkt. Andrea Luckart, Leiterin der Modeschule Hallein, freut sich über die Veranstaltung in ihrer Schule: „Nachhaltige Designstrategien stehen seit Jahren im Fokus unserer Ausbildungszweige. Dass sich unsere Schule während der Konsumdialoge in einen bunten Bazar verwandeln wird, in eine Zukunftswerkstatt, wo viele verschiedene Menschen miteinander überlegen, diskutieren, Kreatives ausprobieren und hoffentlich gute Ideen entwickeln werden, ist großartig.“
Informationen und Teilnahmebedingungen für die „Vivienne“: www.viviennepreis.at
Informationen zu den „Konsumdialogen“: www.konsumdialoge.at
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