Der Konsum von Fleisch nimmt in Österreich kontinuierlich ab, insbesondere der Schweinefleisch-Konsum ist bereits seit längerem regelrecht im Sinkflug befindlich. Insgesamt wurden im Jahr 2023 pro Kopf rund 86,6 Kilogramm an Fleisch verbraucht, das sind im Zehn-Jahres-Vergleich um rund 10 Prozent weniger.
Während bei Geflügel-Fleisch noch Zuwächse zu verzeichnen sind, wenn auch auf niedrigem Niveau, so befindet sich Schweinefleisch zwar noch in der absoluten Spitzenposition, verliert aber jedes Jahr weiter an Boden. Offenbar ist den Menschen in Österreich der Appetit auf das Schweinefleisch inzwischen vergangen.
Angebot bestimmt die Nachfrage
Das Angebot bestimmt bekanntlich die Nachfrage, was nicht angeboten wird, das kann auch nicht gekauft werden. Welches Fleisch legen die Konzerne also in die Regale der Supermärkte? Genau dieser Frage ist Greenpeace in einem aktuellen Check nachgegangen. Durchsucht wurde das Sortiment der größten Supermarktketten.
Das Ergebnis ist gelinde ausgedrückt ernüchternd. Demnach ist nur 1 Prozent des angebotenen Frischfleischs bei Schwein biologisch erzeugt, am höchsten ist der Anteil bei BILLA Plus mit 5 Prozent. Bei INTERSPAR sind es 3 Prozent, bei SPAR sind es 3 Prozent. Insgesamt aber kommt man auf beschämende 1 Prozent.
Tierwohl-Anteil auch verschwindend gering
Eine „Tierwohl“-Kennzeichnung, bei der die Schweine also in der Haltung mehr Platz hatten und auch ohne gentechnisch verändertem Futter gefüttert wurden, trägt immerhin fast 6 Prozent – aber auch nur bei BILLA Plus. Denn bei PENNY ist der Anteil erschreckende 0 Prozent und auch SPAR hat nur 0,5 Prozent im Sortiment liegen.
Die allermeisten Supermärkte schneiden also mit einem „Genügend“ ab. Im Rückschluss bedeutet das, dass Menschen gar kein besseres Fleisch kaufen können, weil schlicht das Angebot fehlt. Solange sich das nicht ändert, solange wird sich wohl auch das Konsumverhalten nicht so ändern, wie die Tiere es verdient hätten.
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