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Protest wirkt: Trächtige Kühe werden nicht nach Marokko transportiert!

Im Fall der hochträchtigen Kühe aus Bayern, über den oekoreich intensiv berichtete, gibt es eine erfreuliche Wendung: Die Transporte nach Marokko werden gestoppt. Ein wichtiger Zwischenschritt, der dem Protest geschuldet ist.

5/8/2021
  • Landwirtschaft
  • Deutschland
Protest wirkt: Trächtige Kühe werden nicht nach Marokko transportiert!

Der Aufschrei war groß, oekoreich berichtete gleich zweimal: Hochträchtige Kühe sollten von Bayern aus nach Marokko gebracht werden. Da das bayerische Gesetz das bereits 2019 verboten hat, wählten die Transporteure einen Trick: Sie brachten die Tiere zuerst nach Niedersachsen, von wo aus sie die rund 3.000 Kilometer lange Reise antreten sollten. Doch der Protest der Menschen war so laut, dass die Politik ihn nicht überhören konnte.
 
Nach einer heftigen Debatte im niedersächsischen Landtag, bei der offensichtlich wurde, dass es sich bei dem geplanten Transport in Wahrheit um eine Fahrt zur Schlachtung handeln würde, zieht das niedersächsische Landwirtschaftsministerium nun die Notleine. Damit ist sichergestellt, dass die 270 hochträchtigen Kühe nicht nach Marokko gebracht werden dürfen. Ein erster Hoffnungsschimmer in der leidigen Debatte.
 
Gesamtverbot für die EU gefordert
 
Immer noch offen ist allerdings ein Beschluss des deutschen Bundesrats, der ein gesamtdeutsches Transportverbot für Drittstaaten fordert, wenn unterwegs oder am Zielort die Einhaltung der europäischen Gesetze nicht gewährleistet ist. Das deckt sich auch mit dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes, wonach die Mitgliedsstaaten der EU für die Wahrung der Gesetze bis zum Bestimmungsort verantwortlich sind.
 
Wie der Europa-Abgeordnete Thomas Waitz, Mitglied im Tiertransporte-Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments, in einem oekoreich-Exklusivinterview erklärte, fehlen insbesondere für Schiffstransporte jegliche Schutzvorschriften. Über 1 Million Kälber werden auf diesem Wege pro Jahr von der EU bis an den Persischen Golf gebracht. Nun soll es zu schärferen Gesetzen kommen.


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