Es war der große Aufreger der letzten Woche und löste einen wahren Sturm an Protest aus: Penny Markt Österreich, Tochterfirma des deutschen REWE-Konzerns, hatte einen Tabubruch begangen und Import-Eier ins Regal gelegt. Seit über 10 Jahren war das in Österreich nicht mehr passiert, seit damals alle Akteure sich darauf geeinigt hatten die deutlich höheren österreichischen Produktionsstandards abzusichern.
Mit seinem Vorstoß wollte REWE offenbar ausloten, ob die österreichische Öffentlichkeit wieder für Import-Eier bereit sei – das ist sie, wie man an diesem Fall gut sehen konnte, nachweislich nicht. Die Menschen wollen keinen Rückschritt in alte Zeiten, gerade wenn es um Tierwohl und Naturschutz geht. Denn in Österreich ist die Käfighaltung verboten, auch werden Hühner hier nicht mit Gensoja aus dem Regenwald gefüttert.
Wie dramatisch die Konsequenzen des massenhaften Importes von Billig-Eiern ist, hatte Journalistin Susanne Zobl im Gespräch mit Landwirten und Branchenvertreter recherchiert. Und sie hat im Gespräch mit der Leiterin der Eierdatenbank eruiert, woher die Importeier von Penny stammen und welche Reise sie zurückgelegt haben, wenn sie schlußendlich in Wien im Regal landen.
Unser Protest zeigt Wirkung: Rund 50.000 Eier weggeschafft
Wie oekoreich informiert wurde, dürfte diese Aufmerksamkeit und der breite Protest nun Wirkung zeigen. Penny Markt hat nicht nur offenbar innerhalb des Konzern bekundet, dass man derartige Aktionen künftig unterlassen würde – sie haben auch vor Ablauf der Aktionswoche die Ware aus den Märkten verbannt. Palettenweise wurden die verhassten Importeier weggeschafft, wie Fotos dokumentieren, es dürfte sich dem Vernehmen nach um rund 50.000 Eier handeln.
Bleibt zu hoffen, dass der REWE-Konzern und auch alle anderen Konzerne die Lektion verstanden haben. Wer glaubt auf dem Rücken der Tiere, der Natur und der heimischen Landwirte seinen Profit steigern zu können, der muss mit gewaltigem Gegenwind rechnen. Es kann bei Tierwohl nur eine Richtung geben und die lautet vorwärts. Das Ziel muss vielmehr sein auch das importierte Fleisch aus den Regalen zu bekommen.
Die Entstehung dieses Beitrags wurde durch eine entgeltliche Zusammenarbeit ermöglicht. Die redaktionelle Unabhängigkeit wurde davon nicht berührt.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!