Unglaubliche Mengen an Fleisch kommen jedes Jahr über die Grenze nach Österreich. Über 375 Millionen Kilo sind es allein im Jahr 2019 gewesen, der Großteil davon stammt vom Schwein und aus Deutschland. Nicht nur in verarbeiteten Produkten im Supermarkt steckt die deutsche Tierqual, etwa im „traditionellen Speck“. Sondern vor allem auch in der Gastronomie und Hotellerie wird primär billig eingekauft.
Löbliche Ausnahmen sind natürlich ausgenommen und werden auch mehr, aber wer die Lebensmittel in Österreich einkauft, der schreibt das auch auf die Speisekarte. Wer hingegen nicht darüber spricht, der lässt sich zumeist das Fleisch vom Geflügel, Schwein oder Kalb vom Großhandel liefern – und dort dominieren nach wie vor die Importe. Und das ist nicht nur für die heimischen Landwirte schlecht, sondern auch für die Tiere.
Aktuelle Zahlen: Vollspaltenböden werden mehr
Die Statistische Bundesamt der Bundesrepublik Deutschland hat kürzlich wieder aktuelle Zahlen zu den Haltungsformen in der deutschen Landwirtschaft veröffentlicht. Daraus geht detailreich hervor, wie die Lebensrealitäten der armen Tiere wirklich aussehen, deren Fleisch dann bei uns unerkannt am Teller landet. Die deutsche Fleischerzeugung ist in ganz Europa als Ort der Missstände im Umgang mit Tieren und Menschen in Verruf geraten.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. So leben 79 Prozent der Schweine in Deutschland auf Vollspaltenböden, dazu kommen noch 17 Prozent auf Teilspaltenböden. Die Haltung auf Spaltenböden hat in den vergangenen Jahren noch zugenommen, bei Vollspaltenböden stieg der Anteil von 67 Prozent auf 79 Prozent in den vergangenen zehn Jahren. Eine Haltungsform, die nachweislich Tiere krank macht und Schmerzen bereitet.
Kaum biologische Schweinehaltung
Tierfreundliche Haltungsmethoden sind insbesondere bei Schweinen kaum vorhanden, so hatten nur 1 Prozent der Schweine überhaupt einen Zugang zum Freien. Weniger als 1 Prozent der Schweine in Deutschland werden biologisch gehalten, in Österreich liegt der Anteil mit bei 2 bis 3 Prozent kaum nennenswert darüber. Mit ein Grund dafür sind die hohen Preisunterschiede zwischen „konventionellem“ und biologischem Fleisch.
Zudem werden in Deutschland – ebenso wie in Österreich – die Schweine in der konventionellen Haltung nach wie vor mit genmanipuliertem Soja aus dem brandgerodeten Regenwald gefüttert. Das Schweinefleisch, das am gesetzlichen Mindeststandard produziert wird, dazu zählt in Österreich auch der AMA-Standard, basiert also nicht nur auf Tierqual sondern auch auf Naturzerstörung.
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