Die Regiothek wurde für die Zukunft entwickelt. Leider ist dein Browser veraltet und unterstützt möglicherweise einige Techniken nicht mehr. Daher kann es zu Anzeigeproblemen kommen.

Du kannst z.B. Browse Happy besuchen um einen aktuellen Browser herunterzuladen.

Artikel

Neuer Keim-Skandal bei Putenfleisch: So desaströs fällt der Supermarkt-Test aus

Eine neue Laboruntersuchung zeigt, wie stark Putenfleisch aus dem Supermarkt mit Keimen belastet ist.

9/3/2021
  • Ernährung
  • Deutschland
Neuer Keim-Skandal bei Putenfleisch: So desaströs fällt der Supermarkt-Test aus

Es ist leider keine Neuigkeit, dass mit der Massentierhaltung nicht nur großes Tierleid und Naturzerstörung einhergehen, sondern dieses Fleisch auch viel zu oft mit Keimen und Bakterien belastet ist. Das ist in Deutschland nach wie vor legal, es gibt etwa keine Grenzwerte für die Belastung mit antibiotikaresistenten Keimen.

Ein aktueller Labortest bei Putenfleisch zeigt jetzt, wie katastrophal der Zustand des Supermarkt-Fleisches wirklich ist. Die Deutsche Umwelthilfe lies 62 Fleischproben von Produkten der deutschen Ketten LIDL und ALDI an am Labor der Universität Greifswald untersuchen und kam dabei zu einem erschreckenden Ergebnis.

Große Gesundheitsgefahr durch Resistenzen

Demnach sind rund ein Drittel aller Proben mit antibiotikaresistenten Keimen belastet, etwa ein Viertel enthalten sogar gefährliche Keime, die Reserve-Antibiotika ausschalten können. Damit sind jene Antibiotika umfasst, die in der Humanmedizin eingesetzt werden, wenn herkömmliche Antibiotika nicht mehr wirken. Echte Notfall-Medizin also.

Wenn diese Medikamente auch in der Tierhaltung eingesetzt werden und in die Natur oder in den Nahrungskreislauf gelangen, dann besteht die Gefahr, dass sich gegen sie ebenfalls Resistenzen ausbilden. Damit sind Menschen dann im Ernstfall weitestgehend schutzlos. Weltweit sollen bereits über 700.000 Menschen sterben, weil Antibiotika nicht mehr wirken. 

Missbräuchliche Behandlung von Tieren

Der Hauptgrund für den hohen Einsatz an Medikamenten in der deutschen oder polnischen Putenmast liegt in den mangelhaften gesetzlichen Bestimmungen bei der Tierhaltung. Die Besatzdichte ist demnach viel zu hoch, deutlich höher etwa als in Österreich. Das führt zu mehr Erkrankungen und einem großflächigen Einsatz von Antibiotika.

Der massenhafte Einsatz von Medikamenten ist also das Symptom einer missbräuchlichen Behandlung von Tieren. Was die Tiere krank macht, macht letztlich auch uns Menschen krank, wenn wir dieses Fleisch konsumieren. Die Lösung des Problems liegt alleine in einer Anhebung der gesetzlichen Tierschutz-Standards.


In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!

Jetzt abonnieren
Logo Oekoreich

Werde Mitglied bei oekoreich+ und erhalte Zugang zu unseren Top-Stories und exklusive Einblicke.

Mehr erfahren

Jetzt weiterlesen

oekoreich möchte ein bestmögliches Onlineangebot bieten. Hierfür werden Cookies gespeichert. Weil uns Transparenz wichtig ist können Cookies und die damit verbundenen Funktionalitäten, die nicht für die Grundfunktion von oekoreich notwendig sind, einzeln erlaubt oder verboten werden.
Details dazu findest du in unserer Datenschutzerklärung. Dort kannst du deine Auswahl auch jederzeit ändern.