Marcel Haraszti ist der mächtige Boss von REWE, also jenes Konzerns, der mit BILLA, PENNY, ADEG & Co rund ein Drittel des österreichischen Lebensmittelhandels abdeckt. Bei dem hochbezahlten Top-Manager handelt es sich um eine umstrittene Person, immer wieder fällt er mit provokanten Äußerungen auf – etwa gegenüber Lieferanten.
Vorwürfe der deutlich höheren Lebensmittel-Preise als in Deutschland kontert er mit der Dichte an Filialen. Doch auch unter den Beschäftigten scheint der Konzernchef nicht sehr beliebt zu sein oder zumindest seine Vorschläge, wie jüngst etwa die Ausweitung der Öffnungszeiten, die für eine Welle der Entrüstung sorgte.
Offen bis 23 Uhr?
Schon jetzt können die Filialen ganze 72 Stunden pro Woche geöffnet halten, doch das scheint ihm nicht zu reichen. Jetzt will er auf 80 Stunden ausdehnen, was im Alleingang nicht möglich ist. Heftige Kritik erntet der Manager dafür von Gewerkschaft und Arbeiterkammer, aber auch andere Lebensmittelhändler haben kein Verständnis.
Bis 23 Uhr sollen nach Vorstellung des BILLA-Bosses die Geschäfte künftig offenhalten, eine Vorstellung, die wohl wenige Unterstützer finden wird. Für die Beschäftigten würde das wohl eine weitere Belastung darstellen, was die einhellige und auch parteiübergreifende Ablehnung erklärt.
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