Über 43.000 Menschen haben bislang für ein Verbot von Laborfleisch in Österreich unterschrieben, eigentlich waren 25.000 Unterschriften das bereits ambitionierte Ziel der Initiatoren. Der Zulauf ist also gewaltig und das könnte auch damit zu tun haben, dass das Thema auf vielen verschiedenen Ebenen emotionalisiert.
Das Ziel der Initiative ist ein gesetzliches Verbot von Laborfleisch in Österreich, wie das auch schon andere EU-Länder – etwa Italien – umgesetzt haben. Die gerade in Vorbereitung befindliche nächste Regierung möge sich dem Thema annehmen, so die Initiatoren. Doch was sind die wichtigsten Argumente der Verbotsbefürworter?
Studien fehlen – Konsequenzen sind offen
Einerseits würde die Erzeugung von Laborfleisch in den Händen von multinationalen Konzernen liegen, die kleinbäuerliche Landwirtschaft in Österreich würde dabei unter die Räder kommen. Konzerne pflegen keine Landschaften und da die Bioreaktoren auch kaum Arbeitsplätze schaffen, würden auch die ländlichen Regionen weiter ausbluten.
Auch würden Studien fehlen, die auf die gesundheitlichen Folgen des Konsums des Kunstfleisches eingehen. Man wisse also schlicht nicht, was für langfristige Auswirkungen dieses chemisch-industrielle Erzeugnis auf den Körper habe. Ein Risiko, das es zuerst wissenschaftlich fundiert zu bewerten gilt, so die Forderung.
Entscheidung fällt in Brüssel
Und schließlich sei das (zweit)wichtigste Argument für die Umstellung auf Laborfleisch, die niedrigeren Emissionen in der Erzeugung, ein Trugschluss. Denn die Herstellung verbrauche enorme Mengen an Energie und die müssten erst einmal erzeugt werden. Dass dies gänzlich mit erneuerbaren Trägern geschehen würde, das sei eine Mär.
Die Entscheidung für oder gegen die Zulassung von Laborfleisch werde am Ende aber auf EU-Ebene gefällt, so die Verbotslobby von der Landwirtschaftskammer. Deswegen sei es von großer Bedeutung, dass Österreich sich in Brüssel jetzt starkmache und den Schulterschluss mit Verbündeten in Europa suche.
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