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„Falschinformation“: HOFER muss Werbespot nach Kritik zurückziehen

Der Handelskonzern HOFER steht mal wieder in der Kritik - diesmal sind es die Bauern, die Sturm laufen wegen eines obskuren Werbespots.

7/9/2022
  • Landwirtschaft
  • Ernährung
  • Österreich
„Falschinformation“: HOFER muss Werbespot nach Kritik zurückziehen
Hofer.at
Werbe-Bauer Ronald Royer im umstrittenen HOFER-Werbespot

Der milliardenschwere Diskonter HOFER, österreichische Tochterfirma des deutschen ALDI-Konzerns, steht mal wieder in der Kritik. Diesmal kommt sie jedoch nicht wie sonst üblich von Konsument*innen, sondern aus der heimischen Bauernschaft. Anlass dafür ist die Verbreitung von Falschinformationen im Zuge einer Werbekampagne der Bio-Linie „Zurück zum Ursprung“. Diese hatte zu einer Welle des Protests durch österreichische Bäuerinnen und Bauern geführt, wurde dort doch ein Bild von der heimischen Landwirtschaft gezeichnet, das nicht haltbar, weil es nachweislich fachlich falsch ist.

Im Video von HOFER sieht man den Werbe-Bauern Ronald Royer aus Schladming mit einem Tier in der Hand, der in die Kamera blickt und sagt: „Oft ist es so, dass die männlichen Kälber, Küken, Lämmer und Kitz direkt nach der Geburt… weil sie eben keine Eier legen und keine Milch geben.“ Dabei deutet er mit einer Handbewegung an, dass die Tiere umgebracht werden würden. Der Vorwurf, dass in Österreich männliche Kälber direkt nach der Geburt umgebracht werden, ist einigermaßen obskur. Entsprechend verärgert reagiert die Bauernschaft im Netz, von „Anti-Bauernschaft-Bashing“ ist die Rede.

Bauernschaft: HOFER fördert Import von Tierquälerei

In der Bauernschaft ärgert man sich insbesondere auch darüber, dass sich der HOFER-Konzern mit seiner Bio-Linie offenbar versucht von jener Tierquälerei zu distanzieren, die er durch Importe weiterhin fördert: „Diese Werbung ist eine Frechheit und absolute Schweinerei vom Handelsgiganten Hofer. Sie stellt alle Bauern, außer Hofer-Knechte, als Mörder dar.“ Und ein anderer Bauer: „Das mit dem Töten vom männlichen Tieren wird vom Handel (auch Hofer) gefördert. Durch den Import aus Ländern die solche Vorgehensweisen noch praktizieren. In Österreich sind diese Vorgehensweisen verboten.“

Produziert hat den umstrittenen Spot übrigens die Firma „hektar Media GmbH“ im Auftrag von HOFER, ihr Geschäftsführer ist ein gewisser Karl Royer. Ob zu dem Video-Protagonisten Ronald Royer ein Verwandtschaftsverhältnis besteht, ist nicht bekannt. Royer hat jedenfalls auch das Online-Magazin „hektar“ gegründet und ist bereits in der Vergangenheit mit fragwürdigen Werbemethoden aufgefallen. Für eine PR-Aktion setzte es damals eine Rüge durch den PR-Ethik-Rat, was Agenturchef Royer jedoch nicht stärker beeindruckt haben dürfte. Eine Stellungnahme von ihm zum neuen Eklat liegt jedenfalls nicht vor.

Nach der heftigen Kritik der Bauernschaft hat sich der HOFER-Konzern übrigens entschuldigt. Man habe sich „missverständlich ausgedrückt“, es wurde entschieden den Spot nicht weiter auszustrahlen.


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