Es war ein großer Aufreger über die Grenzen von Tirol hinweg, als im September bekanntgegeben wurde, dass mehrere Wölfe zum Abschuss freigegeben wurden. Darunter befanden sich auch zwei Welpen, die offenbar gezielt getötet werden sollten, um das Rudel scheu zu machen. Für bis zu 100 Schafsrisse soll das Rudel verantwortlich sein.
Auch gegen diesen Abschussbescheid wurde von Tierschützern sofort Einspruch erhoben und nun hat das Landesverwaltungsgericht diesen wieder aufgehoben. Damit dürfen die Wölfe vorerst nicht geschossen werden, es muss zuerst ein Erkenntnis des Europäischen Gerichtshofs eingeholt werden. Dieses müsse abgewartet werden.
Herdenschutz statt Abschüsse
Das Land Tirol fühlt sich im Vergleich zu anderen Regionen in europäischen Ländern wie etwa Bulgarien, Polen oder Litauen ungleich behandelt und pocht auf die Abschüsse. Die österreichische Almwirtschaft solle als besonders schützenswert deklariert und damit eine leichtere Tötung von Wölfen ermöglicht werden.
Die Expert*innen der NGOs fordern hingegen eine Abkehr von der Abschuss-Politik, vielmehr solle auf Herdenschutzhunde und Hirtenausbildungen gesetzt werden. Der Wolf sei ein Faktum, welches auch für die Biodiversität wichtig sei. Beispiele aus anderen Ländern würden zeigen, dass damit die Risse massiv reduziert werden könnten.
In Tirol und in Kärnten gibt es gegenwärtig heftige Debatten über den Umgang mit dem Wolf. oekoreich hat dazu einerseits mit dem Tiroler Bauernpräsidenten Josef Hechenberger, andererseits mit der Kärntner Milchbäuerin und Landwirtschaftspolitikerin Olga Voglauer gesprochen.
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