Beim BILLA-Konzern kann man schon ein bisschen ins Schleudern kommen. Auf der einen Seite inszeniert sich der Österreich-Ableger des deutschen REWE-Giganten als Öko-Vorbild und greift mit seiner Stiftung „Blühendes Österreich“ auch viel Steuergeld für Projekte ab. Auf der anderen Seite gilt BILLA als einer der größten Bodenversiegler und Naturzerstörer des Landes. Eine neue Recherche der „Wiener Zeitung“ zeigt jetzt, wie skrupellos der Konzern dabei vorgeht.
Es geht um ein gigantisches neues Lager, das auf fruchtbaren Äckern in Niederösterreich errichtet werden soll. Nicht nur wertvolle Fläche geht verloren, es müssen auch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden, um vor Überschwemmungen zu schützen – denn das geplante Lager liegt in einem Hochwassergebiet. Wer die Kosten für diesen Schutz übernimmt, ob es am Ende sogar die Steuerzahler sind und nicht der Konzern, das ist offenbar noch nicht geklärt.
Alle verlieren - außer der Konzern
Über 1.000 LKW-Fahrten pro Tag sollen jedenfalls durch das Lager produziert werden, auch das sorgt für massive Unruhe bei den in der Region lebenden Menschen. Auch neue Arbeitsplätze werden eher nicht entstehen, denn das bestehende Lager in St. Pölten soll dafür geschlossen werden – am Ende könnte es sogar zu Jobverlusten kommen, da neue Lager immer automatisierter arbeiten und weniger Personal benötigen. Eine Lose-Lose-Situation für alle außer BILLA.
Die „Wiener Zeitung“ hat für ihre Recherche mit vielen Menschen gesprochen, geheime Pläne durchleuchtet und tief in Unterlagen gegraben. Herausgekommen ist ein weiteres Dokument der Skrupellosigkeit eines der wichtigsten Lebensmittelhändler des Landes, der bereits in der Vergangenheit mit Naturzerstörung negativ aufgefallen ist. Ob er nach der Aufdeckung an seinen umstrittenen Plänen festhält, das wird man erst sehen. Klar ist, dass der Unmut in der Bevölkerung steigt.
Die gesamte Recherche kann hier nachgelesen werden.
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