Die Rabattaktionen im Lebensmittelhandel regen viele Menschen zurecht auf. Mit immer neuen Aktionen versuchen sich die vier großen Handelskonzerne zu übertrumpfen, damit geht eine massive Entwertung von Lebensmitteln einher. Nicht nur Fleisch und Milchprodukte sind davon betroffen, worunter vor allem heimische Landwirte leiden, sondern immer öfter auch importierte Waren wie Obst und Gemüse.
Kürzlich sorgt eine Aktion beim deutschen Handelskonzern HOFER für Aufregung. Der milliardenschwere Multi bietet die importierte Mango zum Stückpreis von 74 Cent an. Normalerweise kostet die Südfrucht beim Diskonter 1,49 Euro, im Rahmen einer 50-Prozent-Aktion ist aber nicht nur das Hühnerfleisch um weniger als 2 Euro pro Kilo zu haben, sondern eben auch die importierte Mango. In der Regel kommen diese aus Südamerika oder Asien.
Furchtbare Anbaubedingungen in Südamerika
Erst kürzlich haben wir in einer Reportage aufgezeigt, mit welchen Produktionsbedingungen der Anbau der Früchte etwa in Brasilien verbunden ist. Pestizide, deren Einsatz in Europa bereits verboten ist, werden von EU-Ländern oder aus China nach Brasilien gebracht und kommen dort großflächig zum Einsatz. Mit katastrophalen Folgen nicht nur für die Natur, Stichwort verseuchte Böden und Gewässer, sondern auch für die Menschen.
Das mit Pestiziden belastete Obst findet dann seinen Weg zurück in die Europäische Union und landet nachweislich auch in heimischen Supermarktregalen, wo sich Spuren der Giftstoffe im Labor nachweisen lassen. Bei der aktuellen HOFER-Aktion erfährt man nicht woher die Mangos stammen, bei dem obszön niedrigen Stückpreis muss man aber davon ausgehen, dass der Anbau nicht im Einklang mit europäischen Standards erfolgt.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!