Der Osten und Norden von Österreich befindet sich seit Freitag im Zentrum einer Regenwalze, an vielen Stellen sind Flüsse über die Ufer getreten und Muren abgegangen. Straßen wurden gesperrt, Zugverbindungen eingestellt. Besonders stark betroffen ist das Waldviertel, also die riesige Region zwischen Gmünd und Krems in Niederösterreich.
Während an manchen Orten im Waldviertel bereits ein 100-jähriges Hochwasser erreicht wurde, gehen die Prognosen von einer weiteren Verschlimmerung aus. Selbst der gigantische Ottensteiner Stausee wird die Wassermassen nicht mehr fassen können, man geht gegenwärtig von einem Überlaufen ab Sonntag aus. Die Gemeinde Grafenegg hat in einer Information an ihre Bürger*innen vermeldet, dass man um 17:30 Uhr mit einem Überlaufen rechnet. Der Stausee selbst vermeldet hingegen auf seinem Profil bereits ein Überlaufen.
Höhepunkt für Dienstag erwartet
Entlang des Kamps kam es bereits zu Evakuierungen, aktuell sind 24 Gemeinden zum „Katastrophengebiet“ deklariert worden. Patienten von Gesundheitseinrichtungen wurden heimgeschickt, in der Nähe des Flusses befindliche Bewohner*innen packen etwa in Gars am Kamp ihre Sachen und versuchen anderweitig unterzukommen.
Der Ausblick auf Sonntag bleibt düster. Einerseits wird mit weiteren großen Regenmengen gerechnet, andererseits sind die Böden inzwischen gesättigt und können kein Wasser mehr aufnehmen. Der Höhepunkt der Hochwasser-Situationen wird daher für Dienstag erwartet, bis dahin kann sich die Lage punktuell noch deutlich verschärfen.
Auf der obigen Karte kann man sehen, wie Kachelmannwetter die Regenmengen für Sonntag Vormittag prognostiziert. Demnach ist weiterhin mit starkem Regen im Waldviertel zu rechnen, dunkelgrün eingezeichnet.
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