Es ist ein weiterer „Einzelfall“ in einer langen Liste an dokumentierten Fällen von Misshandlungen bzw. Vernachlässigungen von Tieren in der Landwirtschaft. Diesmal spielte sich das Tierelend in Tirol ab, auf einem kleinen Bauernhof, der im Nebenerwerb betrieben wird. Das bedeutet in diesem konkreten Fall, dass der Bauer den Hof neben einer Vollzeitbeschäftigung betreibt – wie so oft in der Landwirtschaft in Österreich.
Es dürfte sich auch diesmal wieder um eine Form der Überforderung gehandelt haben, der Bauer wirkte in der Einvernahme jedenfalls uninformiert und gab etwa an nicht gewusst zu haben, dass Kälber auch Wasser zusätzlich zur Milch benötigen würden. Obwohl er selbst aus der Landwirtschaft stammt, wies die Tierhaltung eine ganze Reihe von gravierenden Mängeln auf, festgehalten in einem Gutachten von zwei Amtstierärzten.
Dazu zählt etwa auch die nicht fachgerechte Anbringung von „Kuherziehern“, welche Stromschläge an die Tiere abgeben, um ein gewünschtes Verhalten zu forcieren. Durch die falsche Einstellung des Geräts kam es aber nahezu andauernd zu Stromschlägen, wie der ORF Tirol berichtet. Das Urteil wurde in Abwesenheit des Landwirts gefällt und hält sich mit weniger als 500 Euro Strafe und einer bedingten Haftstraße von 5 Monaten in Grenzen.
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!