Die Debatte um den Schutz vor Wölfen oder den Schutz der Wölfe in Österreich reißt nicht ab, ganz im Gegenteil wird sie – zumindest in sozialen Netzwerken – immer aggressiver geführt. Manche Bäuerinnen und Bauern wünschen sich ein „wolffreies Österreich“, dem stehen viele tierfreundliche Menschen im ganzen Land gegenüber, die dem Wildtier nach seiner Ausrottung nun wieder einen Lebensraum in Österreich einräumen wollen.
Ihr Argument: Der Mensch hat den Tieren schon genug Raum zum Leben genommen, wir müssten uns jetzt mit dem Wolf arrangieren. Anders sehen das die Landwirte, die eine steigende Zahl von Schafsrissen ins Treffen führen und die Almbewirtschaftung grundsätzlich in Gefahr sehen. Echten Dialog gibt es zwischen den unterschiedlichen Lagern bislang jedoch kaum, die Spaltung in der Frage scheint sich zunehmend zu vergrößern.
Einen neuen Vorstoß liefert nun die NGO „European Wilderness Society“, die einem Medienbericht zufolge die Einrichtung einer „SOKO Wolf“ fordert. Diese, aus Polizeikräften oder Zivilpersonen bestehende Truppe soll sicherstellen, dass die Wölfe nicht zu Opfern willkürlicher Abschüsse werden. Außerdem solle diese neue Einheit auch hinterfragen, ob bei Schafsrissen die Tierhalter ihrer Pflicht nachgekommen wären, die Tiere zu schützen. Andernfalls solle es Strafen setzen, so die NGO.
Ob dieser Vorschlag realitätsnah oder sinnvoll sei, das wurde bislang von Seiten der angesprochenen Landesbehörden nicht kommentiert. Die Reaktionen im Netz zeigen aber, dass er auf viel Unverständnis stößt und die Fronten weiter verhärtet.
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