Die Abwässer von sieben großen Schlachtfabriken in Deutschland, darunter auch jene der Konzerne Tönnies & Westfleisch, wurden von Greenpeace unter die Lupe genommen. Dabei handelt es sich um sogenannte Direkteinleiter, das heißt die Abwässer der Fabriken gelangen direkt in die Natur – in die Bäche und Flüsse vor Ort. Nachgewiesen wurden resistente E-Coli-Bakterien und andere Erreger, die zum Teil Mehrfach-Resistenzen aufwiesen.
Die Experten des Investigativ-Teams warnen nun, dass die Gefahren, die von der industriellen Tierhaltung ausgehen, nach wie vor unterschätzt werden. Mit dem Abwasser aus den Schlachthöfen würden Antibiotika-Resistenzen in die Natur gelangen, was bei direktem Kontakt nicht nur eine unmittelbare Gesundheitsgefahr für Menschen darstellt, sondern auch generell zur Ausbreitung von Resistenzen führen würde.
Politik muss nun Schlachtfabrik-Betreiber in Pflicht nehmen
Der hohe Einsatz von Antibiotika in der Massentierhaltung ist Symptom der schlechten Haltungsbedingungen. Zu viele Tiere auf engstem Raum, die noch dazu in einer Weise gehalten werden, die zu Verletzungen und Krankheiten führen, machen den flächendeckenden und intensiven Einsatz von Medikamenten notwendig. Insbesondere der Einsatz von Reserve-Antibiotika sollte nach Meinung der Experten verboten werden.
Als unmittelbare Reaktion wird nun die Installation von wirkungsvollen Filter- und Aufbereitungsanlagen gefordert, damit verseuchte Abwässer nicht mehr in die Natur gelangen können. Außerdem benötige es ein Monitoring der Ausbreitung von Medikamenten und Resistenzen in der Umwelt. Nicht zuletzt muss grundsätzlich die Massentierhaltung überwunden werden, die Auslöser dieser gefährlichen Dynamik ist.
In eigener Sache: Wir arbeiten zu 100 Prozent unabhängig von Staat, Parteien, NGOs und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!