In kaum einem Land der Welt wird so viel Fleisch pro Kopf konsumiert wie in Österreich. Auch wenn der Konsum mittlerweile stagniert, die gegessenen Mengen sind immer noch extrem hoch. Absoluter Spitzenreiter dabei ist Schweinefleisch, mit rund 35 Kilogramm pro Kopf und Jahr. Es findet sich im Schnitzel, im Leberkäse und in der Wurst – doch wo kommt es eigentlich her? Immer mehr Österreicherinnen und Österreicher wollen das ganz genau wissen. Wir haben uns daher auf die Suche nach Antworten begeben und die größten und wichtigsten Fleischproduzenten Österreichs mit unseren Fragen konfrontiert.
Wir wollten von ihnen wissen, woher die Tiere genau stammen, die von ihnen zu diversen Produkten verarbeitet werden. Zu welchem Anteil stammen sie aus Österreich, zu welchem aus der Europäischen Union oder gar darüber hinaus? Wie viel der von ihnen verkauften Fleisch- und Wurstwaren tragen das AMA-Gütesiegel, enthalten also ausschließlich heimische Rohstoffe und nicht etwa Mischungen aus verschiedenen Ländern? Außerdem wollten wir wissen, ob die Tiere mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert werden und ob die zuliefernden Landwirte noch Glyphosat auf ihren Feldern ausbringen dürfen.
Schließlich ist nicht nur die Herkunft, sondern auch die Ökologie ein großes Anliegen von immer mehr Konsument*innen. Und abschließend war uns noch wichtig zu hinterfragen, wie die Produzenten die Richtigkeit ihrer Angaben nach außen hin garantieren. Denn behaupten kann man viel, aber wie machen sie uns Konsument*innen gegenüber glaubhaft, dass das womit sie werben, auch wirklich stimmt? Wir haben die führenden heimischen österreichischen Unternehmen in dem Bereich angeschrieben und um Stellungnahme ersucht, das waren die Firmen Radatz, Hütthaler, Gourmetfein, Berger, Wiesbauer, TANN, Reiter, Marcher und Großfurtner.
Antwort verweigert: Viel Werbung, aber wenig Auskunft
Von den 9 angeschriebenen Unternehmen haben vier Firmen die Auskunft verweigert. Sie haben sich dennoch oder gerade deswegen eine Erwähnung gleich zu Beginn verdient. Denn wer sich so der kritischen Nachfrage entzieht, möchte vielleicht etwas verbergen. Und sollte daher ganz besonders genau unter die Lupe genommen werden.
Trotz wiederholter Nachfrage wollte etwa die Firma Berger Schinken nicht antworten. Der Betrieb von Rudolf Berger mit über 150 Millionen Euro Umsatz investiert viel in Werbung und setzt dabei auch gerne auf die Zusammenarbeit mit Influencern. Umso mehr bedauern wir die Antwortverweigerung, immerhin findet sich etwa der Leberkäse von Berger Schinken auf allen OMV-Tankstellen. Wer so präsent ist, sollte der Öffentlichkeit eine Auskunft geben.
Auch die Marcher Fleischwerke, nach eigenen Angaben Österreichs größtes Schlachtunternehmen, hat unsere Anfrage nicht beantwortet. Das Unternehmen unter Leitung von Norbert Marcher erwirtschaftete im Jahr 2021 mehr als 560 Millionen Euro. Mit über 1.000 Arbeitskräften aus dem Ausland werden in Österreich massenhaft Fleisch- und Wurstwaren erzeugt. Im Netz findet man jedoch katastrophale Bewertungen zur Firma Marcher, so soll das Arbeitsklima „toxisch“ sein, die Führung würde „permanent Druck“ erzeugen, Mitarbeiter regelrecht „terrorisiert“. Klingt nicht gut.
Die Firma Reiter aus Oberösterreich wirbt mit den Slogans „Zum Glück gibt es Reiter“ sowie „Glück isst, wo immer du bist“. Offenbar muss man aber auch Glück haben, wenn man eine Auskunft zur Herkunft ihrer Produkte haben möchte. Das Unternehmen ist für die „Original Schwarzwälder“ bekannt, angeblich war man der erste Fleischverarbeiter, der berechtigt war das AMA-Gütesiegel zu führen. Wie viel davon wirklich aus Österreich stammt, ob nicht doch ein Teil aus der EU oder von außerhalb kommt – das wollte man aber nicht beantworten. Und das macht dann doch ein wenig misstrauisch.
Und auch die Firma Rudolf Großfurtner mit über 230 Millionen Euro Umsatz kein Leichtgewicht im heimischen Fleischbusiness, wollte sich partout nicht zu unseren Fragen äußern. Dabei exportiert die Firma rund 50 Prozent ihrer zahlreichen Fleisch- und Wurst-Erzeugnisse in mehr als 25 Länder und ist daher maßgeblich mitverantwortlich dafür, was die Menschen in aller Welt über die Lebensmittel aus Österreich denken. Aber auch in heimischen Regalen begegnen einem die Großfurtner-Produkte.
Herkunft: Wo kommen die Schweine her?
Nun aber genug mit den Auskunfts-Verweigerern, die Mehrheit der angefragten Unternehmen hat ja auf unsere Anfrage geantwortet und das zum Teil sogar sehr ausführlich. Wir möchten uns an der Stelle auch dafür bedanken, immerhin bedeutet es einen gewissen Aufwand für die Betriebe sich diesen Fragen zu stellen. Eine erhebliche Wertschätzung gegenüber der Öffentlichkeit wird damit zum Ausdruck gebracht und das möchten wir hier lobend erwähnen. Es ist ein wichtiger Schritt, um mehr Transparenz in eine Branche zu bringen, die durch viele Skandale in einem schlechten Licht steht.
Mitgemacht haben die beiden oberösterreichischen Unternehmen Hütthaler und Gourmetfein, der SPAR-Eigenmarken-Produzent TANN sowie die beiden Wiener Unternehmen Radatz und Wiesbauer. Sie alle sind der Öffentlichkeit gut bekannt. Die Firma Hütthaler beliefert u.a. HOFER und XXXLutz, Gourmetfein mit seinem Leberkäse alle BP- & SHELL-Tankstellen und betreibt als „Zellinger“ mehrere Filialen in Oberösterreich, Radatz betreibt eigene Filialen im Großraum Wien und beliefert u.a. REWE, Wiesbauer ist etwa für seine „Bergsteiger“-Wurst bekannt, die in vielen Supermärkten erhältlich ist.
Zunächst wollen wir uns in dem oekoreich-Schweinefleisch-Check mit der Frage nach der Herkunft des Fleisches beschäftigen. Für die meisten Konsument*innen ist es wichtig, dass das Fleisch in Wurst & Co aus Österreich stammt, mehrere repräsentative Umfragen haben das erst kürzlich bestätigt. Die „Regionalität“ der Lebensmittel hat insbesondere seit der Corona-Pandemie massiv an Bedeutung gewonnen. Und so haben die vier mitwirkenden Unternehmen auf die Frage geantwortet, wie hoch der Anteil an Schweinefleisch aus Österreich bei den Produkten ist:
· Hütthaler: 100 Prozent
Alle am österreichischen Markt verfügbaren Produkte der Firma Hütthaler sind zu 100 Prozent aus österreichischem Schweinefleisch gemacht. Lediglich ein geringer Anteil an Exportware für den deutschen Markt wird aus deutschem Fleisch gemacht.
· Gourmetfein: 100 Prozent
Alle von der Firma Gourmetfein produzierten Fleisch- und Wurstwaren werden zu 100 Prozent aus oberösterreichischem Schweinefleisch gemacht. Auch alle Exportwaren. Es wird kein einziges Kilogramm an Fleisch importiert.
· Radatz: 80 Prozent
Im Jahresschnitt, so die Firma Radatz, würde 80 Prozent des verwendeten Fleisches aus Österreich stammen. Aufgrund mangelnder Verfügbarkeit müsse der Rest importiert werden, dies jedoch ausschließlich aus Ländern der Europäischen Union.
· Wiesbauer: keine Angabe
Seitens der Firma Wiesbauer wollte man auf diese Frage keine konkrete Antwort geben. Das Unternehmen schlachtet nicht selbst sondern kauft die Ware zu, dabei würde „abhängig von Verfügbarkeit“ zur Gänze österreichisches Fleisch verwendet werden.
· TANN: 100 Prozent
Das gesamte bei TANN verarbeitete Schweinefleisch stammt zu 100 Prozent aus Österreich, so die Sprecherin von SPAR. Aus Ländern der Europäischen Union oder darüber hinaus wird kein einziges Kilogramm Fleisch verarbeitet.
Garantiert aus Österreich: Wie hoch ist der AMA-Anteil?
Die Angabe „Aus Österreich“ ist uns natürlich nicht genug und so haben wir nachgefragt, wie viel der verkauften Ware der Unternehmen mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet ist. Das ist zwar kein Qualitätsmerkmal, sehr wohl aber ein gut kontrolliertes Programm was die Herkunft betrifft. Wenn ein Produkt das AMA-Gütesiegel trägt, dann muss das Schwein in Österreich geboren, gemästet, geschlachtet und zerlegt worden sein. Die AMA hat eine gesetzliche Basis und daher ist das Gütesiegel, bei aller Kritik hinsichtlich der qualitativen Bestimmungen, immer noch eine Säule im Bereich der Herkunftsbestimmung.
So haben die an der Befragung mitwirkenden Unternehmen auf diese Frage geantwortet:
· Hütthaler: 30 Prozent
Rund 30 Prozent der von der Firma Hütthaler verkauften Produkte sind mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet. Das heißt jedoch nicht, so das Unternehmen, dass dies der Menge, der unter diesen Bedingungen erzeugten Waren entsprechen würde. Auch Produkte, die nicht mit dem Gütesiegel gelabelt sind, wurden teilweise so erzeugt. Aus verschiedenen Gründen wird aber nicht jedes Produkt mit dem Gütesiegel versehen.
· Gourmetfein: 100 Prozent
Ganze 100 Prozent der von der Firma Gourmetfein verkauften Produkte sind mit dem AMA-Gütesiegel ausgezeichnet, sowohl Fleisch- als auch Wurstwaren. Damit dürfte Gourmetfein unseren Recherchen zufolge ein Alleinstellungsmerkmal am gesamten Markt haben.
· Radatz: 40 Prozent
Von den im Schnitt 80 Prozent an österreichischem Fleisch, wird von der Firma Radatz etwa die Hälfte zu Produkten mit dem AMA-Gütesiegel verarbeitet. Der Rest wird für Produkte aus zahlreichen Programmen, etwa von Eigenmarken der Handelskonzerne verwendet.
· Wiesbauer: Keine Angabe
Auch auf diese Frage hat die Firma Wiesbauer leider keine konkrete Antwort gegeben. Man wies lediglich darauf hin, dass auf Kundenwunsch auch gerne AMA-Gütesiegel-Produkte erzeugt werden.
· TANN: 100 Prozent - aber
Wo TANN als Marke draufsteht, ist auch das AMA-Gütesiegel immer mit dabei – so die Auskunft von SPAR. Bei anderen Marken, die von den TANN-Werken produziert werden, etwa die Marke Holzbauer, würde zwar auch nur österreichisches Fleisch verarbeitet, aus Kostengründen aber auf das Gütesiegel verzichtet.
„Garantiert“: Wie beweisen die Unternehmen ihre Angaben?
Papier ist geduldig, das wissen wir alle. Und gerade, wenn es um Lebensmittel geht, wird leider extrem viel Schindluder getrieben. Eine Auswertung des aktuellen Lebensmittelsicherheitsberichts des österreichischen Bundesministeriums für Konsumentenschutz zeigt, dass rund ein Drittel aller Lebensmittel falsch gekennzeichnet sind. Das heißt konkret gesagt, dass wir oft hinters Licht geführt werden. Neben den strafrechtlich relevanten Delikten des Betrugs und der Irreführung, die vom Ministerium geahndet werden, gibt es nun auch noch den neuen „Trend“ des Greenwashings.
Das heißt, dass Unternehmen etwas behaupten, etwa in der Werbung oder mit Alpenmotiven und Österreich-Fahnen auf der Packung, das gar nicht drinsteckt. Rechtlich ist das erlaubt, in Ordnung ist es trotzdem nicht. Und deswegen ist es so überaus bedeutsam, dass man ganz genau hinterfragt, wie die Herstellerangaben nachgewiesen werden. Genau das wollten wir von den Unternehmen wissen. Denn die technologischen Möglichkeiten sind mittlerweile vorhanden, doch es gibt unterschiedliche Wege für maximale Transparenz und Glaubwürdigkeit zu sorgen. So haben die befragten Betriebe geantwortet:
· Hütthaler: Verträge und Richtlinien
Die Firma Hütthaler hat sich bereits mit DNA-basierter Rückverfolgbarkeit auseinandergesetzt, diese aktuell aber nicht in Verwendung. Derzeit verlässt man sich auf Verträge mit den Landwirten und staatliche Richtlinien, eine Weiterentwicklung auf technologischer Ebene ist aber angedacht.
· Gourmetfein: Eidesstattliche Erklärung
Auch wenn es um die Verlässlichkeit geht, beschreitet Gourmetfein einen österreichischen Sonderweg. Der Unternehmenschef hat eine eidesstattliche Erklärung unterzeichnet und notariell beglaubigen lassen, wonach alle Angaben auch der Wahrheit entsprechen. Sollte das also nicht stimmen, würde er sich persönlich strafbar machen. Mehr geht wohl nicht.
· Radatz: Verträge und Richtlinien
Ähnlich wie die Firma Hütthaler setzt auch das Unternehmen Radatz auf internationale Richtlinien und bestehende Verträge. Außerdem wird auf die Prüfungen und Kontrollen in den diversen Markenprogrammen vertraut.
· Wiesbauer: Verträge und Richtlinien
Und auch die Firma Wiesbauer stützt sich auf die Einhaltung der Verträge und internationalen Standards und verweist auf die eigene Qualitätskontrolle. Darüber hinaus werden aber keine Maßnahmen gesetzt.
· TANN: Verträge und Richtlinien
SPAR vertraut auf die Kontrollmechanismen der AMA und sieht darüber hinaus offenbar nicht die Notwendigkeit den Konsument*innen gegenüber die Herkunft zu garantieren.
Der Öko-Faktor: Von Glyphosat und Gentechnik
Damit wäre das Thema Fleisch-Herkunft wohl mehr als gründlich beleuchtet. Bleibt abschließend noch die Frage, was genau die Tiere zum Essen bekommen, bevor sie selbst auf den Tellern landen. Denn die Österreicherinnen und Österreicher wollen keine Gentechnik in ihren Lebensmitteln und sie lehnen auch möglicherweise krebserregende Pestizide wie Glyphosat ab, wie mehrere repräsentative Umfragen zeigen. Vielen ist aber nicht bewusst, dass insbesondere in der Schweinefleisch-Erzeugung genau das massenhaft zum Einsatz kommt. Und zwar auch in Österreich, auch noch im Jahr 2022.
Wir haben daher die mitwirkenden Unternehmen gebeten uns darüber zu informieren, inwiefern auf den Feldern ihrer zuliefernden Landwirte das verpönte Pestizid Glyphosat ausgebracht werden darf und in den Trögen der Schweine auch das genmanipulierte Soja landet, das oftmals aus dem brandgerodeten Regenwald in Südamerika stammt und ebenda auch mit Glyphosat behandelt wird. So haben sie geantwortete:
· Hütthaler: Teilweiser Verzicht auf Gentechnik & Glyphosat
Die Firma Hütthaler verzichtet im hauseigenen Tierwohl-Programm, das rund 25 Prozent der Produktion ausmacht, auf Gentechnik & Glyphosat. Ebenso verhält es sich bei den Bio-Produkten, die rund 20 Prozent ausmachen.
· Gourmetfein: Kompletter Verzicht auf Gentechnik & Glyphosat
Die Firma Gourmetfein verzichtet komplett auf den Einsatz von Gentechnik und Glyphosat. Das Tierfutter stammt zu 80 Prozent von den Partnerbauern selbst, nur 20 Prozent werden aus Europa bezogen – aber ebenfalls frei von Gentechnik & Glyphosat.
· Radatz: Kein Verzicht auf Gentechnik & Glyphosat
Das Unternehmen Radatz ist nicht näher auf die Herkunft der Futtermittel eingegangen, hat aber darauf verwiesen, dass alle gesetzlichen Standards eingehalten werden. Oder anders gesprochen: Leider wird nicht explizit auf Gentechnik und Glyphosat verzichtet.
· Wiesbauer: Keine Angabe
Auch auf diese Frage hat die Firma Wiesbauer keine Antwort gegeben, woraus abzuleiten ist, dass wohl nicht auf Gentechnik und Glyphosat verzichtet wird.
· TANN: Verzicht gewünscht, aber nicht umgesetzt
Beim Thema Ökologie verfolgt SPAR einen interessanten Ansatz. Zwar wünsche man sich von seinen Lieferanten einen Verzicht auf Glyphosat und Gentechnik, verlangen würde man es aber nicht. Das heißt: Bei TANN steckt Glyphosat und Gentechnik drin.
Fazit: Eine einsame Spitze, sonst noch viel Potenzial
Abschließend möchten wir zu diesem Schweinefleisch-Check festhalten, dass wir diesmal bewusst nicht Fragen des Tierwohls beleuchtet haben. Uns ging es bei dieser Befragung um die Herkunft, die Transparenz und die ökologische Dimension des Schweinefleisches in Österreich. Wie die Befragung zeigt, gibt es noch viel Luft nach oben. Dass drei der größten Betriebe in Österreich gar nicht mitmachten zeigt, dass es offenbar immer noch üblich oder zumindest möglich ist, dass Fleischerzeuger sich in Schweigen hüllen. Das sollten wir Konsument*innen nicht mehr tolerieren, gerade wenn es um tierische Lebensmittel geht.
Erfreulich ist, dass es mit der Firma Gourmetfein zumindest ein Unternehmen gibt, dass nicht nur zu 100 Prozent auf Ware aus Österreich setzt, sondern auch gänzlich AMA-kontrolliert ist und mit einer eidesstattliche Erklärung zeigt, dass man es dort ganz besonders ernst meint mit der Transparenz. Lobenswert ist auch, dass der Branchengigant TANN komplett auf heimische Ware setzt und Unternehmen wie Hütthaler sich zumindest mit DNA-basierter Rückverfolgbarkeit auseinandersetzen, was definitiv ein Weg in die Zukunft ist. Dennoch scheint das Thema noch nicht überall Priorität zu haben.
Unserer Einschätzung nach werden künftig alle Lebensmittelerzeuger nachweisen können müssen, woher ihre Waren wirklich stammen. Da wird ein Verweis auf Richtlinien und Verträge nicht mehr reichen, denn die Konsument*innen werden zurecht immer kritischer und verlangen ein über die Norm hinausgehendes Engagement – gerade, wenn es um Lebensmittel und umso mehr, wenn es um Fleisch geht.
Ganz besonders wichtig wäre aber auch, dass die AMA sich stärker mit der Qualitätssicherung befasst. Dazu gehört auch, dass sich die Menschen in Österreich darauf verlassen können, dass ein AMA-Gütesiegel für höhere Qualität als den gesetzlichen Mindeststandard steht und die Einhaltung der Richtlinien auch so kontrolliert wird, dass Manipulation zumindest erheblich erschwert wird. Ein Blick in die Schweiz zeigt, dass das Branchenverbände bereits leisten können. Es würde der AMA gut tun, sich in der Hinsicht an den Besten in Europa zu orientieren.
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