Am 9. Tag der größten Brandkatastrophe der griechischen Insel Euböa hat sich die Lage noch immer nicht wesentlich entspannt. Zwar sind mittlerweile Löschflugzeuge und Hubschrauber im Einsatz, die zuvor den Großraum Athen geschützt haben, doch die extreme Hitze der Feuer und die intensive Rauchbildung behindern die Löscharbeiten massiv.
Immer wieder müssen Einsätze aus der Luft abgebrochen werden, weil sie für die Rettungskräfte zu gefährlich wären – ein Flugzeug ist am Sonntag bereits abgestürzt. Die Insel ist durch die Brände regelrecht zweigeteilt, Hilfe kann nur über den Luft- oder Wasserweg erfolgen, ein wesentlicher Teil des Landes ist bereits völlig verbrannt.
Kein Strom & Wasser
Die einzige Hoffnung besteht derzeit darin, dass die Flammen keine „Nahrung“ mehr finden, weil sie bereits alles niedergewalzt haben. Doch Euböa ist groß, mit über 3.600 Quadratkilometern etwa 50 Prozent größer als das österreichische Bundesland Vorarlberg, und mit über 220.000 Einwohner*innen im Insel-Vergleich stark besiedelt.
Besonders dramatisch ist, dass in den von den Bränden betroffenen Gebieten sowohl die Strom- als auch die Wasserversorgung zusammengebrochen ist. Obwohl der Großteil bereits evakuiert wurde, gibt es nach wie vor Bürger*innen, die ihre Häuser und damit ihre gesamte wirtschaftliche Existenz gegen die Flammen verteidigen wollen.
Anwohner*innen verteidigen ihre Orte
So schließen sich immer wieder Menschen zusammen, um selbst gemeinsam gegen die Brände zu kämpfen – ihnen bleiben dabei nur Feuerlöscher oder manchmal nur Zweige, um die Flammen zurückzudrängen. Ein weitestgehend aussichtsloser Kampf, der bestenfalls für einige Stunden funktioniert, bevor die Brände sich ihren Weg bahnen.
Die Ortschaften Kamatriades, Istiaia und Avgaria mussten evakuiert werden. In einer dramatischen Ansprache am Montagabend gestand der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis erstmals ein Fehler begangen zu haben, gleichzeitig betonte er die Rolle des Klimawandels. Über 586 Feuer wären in den vergangenen Tagen ausgebrochen.
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