Die Import-Eier beim Penny Markt Österreich, der REWE-Diskonttochter, die nach großem Protest und breiter Berichterstattung zurückgezogen wurden, sind nur der jüngste Anlassfall. Doch Fleisch aus ausländischer Massentierhaltung, genmanipuliertes Soja aus dem brandgerodeten Regenwald oder Palmöl, für das ganze Tierarten im globalen Süden ausgerottet werden, die Importe von Lebensmitteln oder Rohstoffen sind allgegenwärtig.
Und es ist wichtig, dass wir die Dinge beim Namen nennen. Wir haben daher auch Wolfgang Mückstein, Bundesminister für Konsument*innenschutz, um eine Stellungnahme zum aktuellen Fall gebeten. Lest, was der Minister zu sagen hat:
Die Eierproduktion in Österreich ist eine Geschichte, die zeigt, dass Bäuerinnen und Bauern, der Handel und die Konsument*innen von mehr Tierwohl profitieren können. Seit 2020 sind ausgestaltete Käfige in Österreich ausnahmslos verboten. Bereits 2009 trat das Verbot von konventionellen Käfigen für österreichische Legehennen in Kraft. In diesen stand den Hühnern weniger Platz zur Verfügung, als die Fläche einer DIN A 4-Seite. Gut, dass Österreich hier Vorreiter ist. Zusätzlich hat die österreichische Eierbranche bereits 2010 die Verwendung von Gentech-Futtermitteln aus Übersee gestoppt und nutzt nun nur noch gentechnikfreies Soja aus Europa.
Das geht natürlich nur, wenn hier der Handel und die Konsument*innen bereit sind die Mehrkosten abzudecken. Und tatsächlich hatten sich die Handelsunternehmen darauf geeinigt, heimischen Eiern keinen Wettbewerbsnachteil entstehen zu lassen, und in Österreich kein importiertes Frischei zu verkaufen.
Bundesminister Wolfgang Mückstein: „Wer Frisch-Ei in Form von Billig-Eiern aus zumindest fragwürdiger Produktion in die Regale stellt, stellt sich gegen den österreichischen Konsens zum Wohle der Tiere. Unsere Bäuerinnen und Bauern in Österreich müssen das als Tiefschlag gegen ihre Bemühungen für hohe Tierwohlstandards begreifen. In Bezug auf uns Kosnumentinnen und Konsumenten sehe ich das als Versuch uns Tier-Qual als Schnäppchen unterzujubeln. Als Tierschutzminister fordere ich gemeinsame Anstrengungen das Wohl der Tiere Schritt für Schritt zu verbessern. Ich finde es kurzsichtig durch vermeintliche Schnäppchen auf dem Rücken der Tiere und unsrer Bäuerinnen und Bauern den vermeintlich schnellen Gewinn zu suchen.“
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