Seit den Recherchen von Journalistin Sandra Jungmann für das „Fleisch Magazin“ zum heimischen Schmuck-Label BRUNA, fragen sich viele Menschen, was Versprechen von Unternehmen hinsichtlich Menschenrechte und Umweltstandards wert sind. Auch die Stellungnahmen von BRUNA haben nicht für Beruhigung gesorgt, sondern vielmehr den Verdacht genährt, dass in den Lieferketten des Labels nicht alles sauber laufen könnte.
„Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund, wieso ein Unternehmen seine Lieferketten nicht offenlegen sollte – außer es hat etwas zu verbergen. Wer in der Kommunikation so offensiv mit idyllischen Vorstellungen von familiären Manufakturen arbeitet, der sollte besonders transparent sein. Dass BRUNA sich jetzt immer noch weigert seine Lieferanten, die Produktionsstätten und die Arbeitsbedingungen ebenda offenzulegen, macht misstrauisch“ so Veronika Bohrn Mena, Sprecherin der österreichischen Initiative für ein Lieferkettengesetz.
Hochprofitable Versprechen sind nicht überprüfbar
Gerade in Italien, wo BRUNA seinen Schmuck produziert, ist Arbeitsausbeutung vielfach dokumentiert, etwa bei Mode oder Lebensmitteln. Es ist daher verständlich, dass viele Menschen sich jetzt sorgen, dass der Schmuck des Labels ebenfalls aus solchen fragwürdigen Quellen stammt. Antworten erhalten sie auf ihre Fragen nicht, was zu einer Entfremdung nicht nur von diesem Unternehmen führt, sondern das Vertrauen insgesamt erschüttert.
„Wir wollen nicht länger auf die nicht überprüfbaren, aber hochprofitablen Versprechen von Unternehmen angewiesen sein. Wir wollen, dass Unternehmen ihre Lieferketten offenlegen und sich der Verantwortung stellen müssen, die sich aus möglichen Missständen ergeben. Bislang gibt es keine Sanktionsmöglichkeit und das muss sich ändern. Auch deswegen fordern wir ein starkes Lieferkettengesetz“ so Veronika Bohrn Mena abschließend.
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