Backrohr auf, Tiefkühlnuggets rein, fröhliche Kindergesichter und entspannte Eltern kurze Zeit später. So oder so ähnlich läuft es in Millionen Haushalten jeden Tag ab, denn die Hühnernuggets sind nicht nur beliebt, sondern auch extrem einfach in der Zubereitung. Kein Wunder, dass sie sich nicht nur in der Systemgastronomie – Stichwort McDonalds – sondern auch in den Tiefkühlregalen so durchsetzen konnten. Und ich finde das auch nicht verwerflich, manchmal hat man einfach keine Zeit zum Kochen. Ist so.
Wie die Tiefkühlpizza, die angeblich niemand konsumiert, die aber dennoch milliardenfach jährlich alleine in Mitteleuropa verkauft wird, sind auch die Tiefkühlnuggets daher kaum noch aus unserem Alltag wegzudenken. Doch müssen Fertiggerichte automatisch schlecht sein? Nein, müssten sie eigentlich nicht. Man könnte sie auch mit wertvollen Zutaten zubereiten. Doch das machen leider noch viel zu wenige Hersteller. Wir haben es bei der Pizza gesehen und nun auch beim aktuellen oekoreich-Test zu den Hühnernuggets.
Nur ein einziges Produkt konnte uns überzeugen
Dabei mussten wir feststellen, dass von 12 untersuchten Produkten lediglich 2 (!) überhaupt Hühnerfleisch aus Österreich verwenden. Die anderen verwenden mutmaßlich gequälte Hühner aus Polen, Spanien, Ungarn und vielen anderen Ländern, wo die Hühnermast ganz anders aussieht als bei uns. Und das macht sie auch so viel billiger, wenn beim Platzbedarf angefangen bis zur Fütterung, bei der – im Gegensatz zu Österreich – auf genmanipuliertes Soja aus dem Regenwald gesetzt wird, der Sparstift angesetzt wird.
Und besonders beschämend ist der Umstand, dass es überhaupt nur ein einziges Produkt gibt, das sowohl heimisches als auch biologisch erzeugtes Hühnerfleisch verwendet – die erst kürzlich auf den Markt gebrachten Nuggets von Rebel Meat, unserem Kooperationspartner. Völlig absurd eigentlich, dass ein so beliebtes und häufig nachgefragtes Produkt so selten in dieser Qualität verfügbar ist. Vielleicht können wir durch verstärkte Nachfrage im Supermarkt dazu beitragen, dass solche Produkte stärker gelistet werden.
Mehr Transparenz ist Gebot der Stunde
Aber im Grunde sollte es verboten werden, dass importierte Tierqual überhaupt angeboten wird. Wenn wir in Österreich aus gutem Grund entscheiden, dass mit Tieren auf eine bestimmte Weise umgegangen werden soll, dann sollten nicht Konzerne diese Entscheidung durch die Hintertür mit ihren intransparenten Produkten konterkarieren dürfen. Denn auf der Packung lesen wir nichts von der Tierqual und Naturzerstörung, die in der tiefgekühlten Panier steckt. Höchste Zeit, dass sich das endlich ändert.
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