Die Hochwasser-Katastrophe in Teilen Deutschlands ist noch immer nicht ausgestanden. Mittlerweile werden die Ausmaße der verheerenden Überschwemmungen sichtbar. Im Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz sind bislang mindestens 100 Häuser zerstört worden, wie Innenminister Lewentz mitteilte. Tausende Menschen mussten ihre Häuser in der Zwischenzeit verlassen, der Schaden ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Die besonders stark betroffenen Landkreise warnen ihre Anwohner*innen auch davor das Trinkwasser ohne vorheriges Abkochen zu konsumieren, die Wasserwerksgesellschaften desinfizieren das mit Flusswasser kontaminierte Wasser unter anderem mit massenhaft Chlor.
Dammsperre droht zu brechen
Weit schlimmer als die materiellen Schäden sind jedoch die Verluste an Menschenleben. Derzeit geht man von mindestens 43 Toten alleine in Deutschland aus, doch dutzende Menschen werden nach wie vor vermisst. In Rheinland-Pfalz sollen es alleine über 70 Personen sein. Aufgrund der prekären Lage können viele nicht aus ihrer misslichen Lage gerettet werden, sie harren weiterhin auf Hausdächern aus. Besonders dramatisch ist die Situation aktuell auch im Kreis Euskirchen, wo die Steinbachtalsperre droht zu brechen. Das Gebiet wurde bereits zur Gefahrenzone erklärt, die umliegenden Orte geräumt. Durch die Unwetter ist der Ablass der Talsperre verstopft, Wasser kann daher nicht abgeleitet werden. Die Damm-Stabilität sei kritisch, so Expert*innen.
Auch Belgien betroffen
Auch in Belgien hat das Hochwasser bereits Menschenleben gefordert, sechs Tote sind aktuell zu beklagen. Die Lage spitzt sich weiter zu, der nationale Katastrophenalarm wurde ausgelöst. Nun wurden die Bewohner*innen der Großstadt Lüttich, immerhin viertgrößte Stadt Belgiens mit über 200.000 Einwohner*innen, aufgefordert ihre Häuser zu verlassen, wenn sie in unmittelbarer Nähe zur Maas liegen. Sollte ein sicheres Verlassen nicht möglich sein, sollten sie in den oberen Stockwerken Zuflucht suchen.
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