Es war eine der zentralen Forderungen des erfolgreichen Tierschutzvolksbegehrens und der Bürgerinitiative oekoreich: Wenn österreichisches Steuergeld für den Einkauf von Lebensmitteln ausgegeben wird, dann sollen auch heimische Standards eingehalten werden. Das ist insbesondere auch bei Fleisch und Eiern ein großes Thema, die massenhaft nach Österreich importiert werden und in den öffentlichen Küchen am Teller landen.
Etwa in Niederösterreich, wo nachweislich das Huhn aus Taiwan in den Landesküchen serviert wird, wie eine Aufdeckung kürzlich zeigte. Doch auch in vielen anderen Krankenhäusern, Altenheimen oder Kindergärten im ganzen Land wird die Pute aus Polen, die Eier aus Argentinien oder das Schwein aus der deutschen Massentierhaltung mit unserem Steuergeld eingekauft. Einfach weil es viel billiger ist.
Bundesregierung setzt Forderung des Volksbegehrens um
Damit wird nun Schluss gemacht. Die österreichische Bundesregierung hat den „Aktionsplan Nachhaltige Beschaffung“ beschlossen, der zu einer Reihe von Verbesserungen führen wird. Insbesondere bei Lebensmitteln kommt es zu deutlichen Fortschritten. Die vielen Details können hier nachgelesen werden, die wichtigsten Veränderungen, die mit dem Aktionsplan umgesetzt werden, haben wir nachfolgend kurz zusammengefasst:
1) Bei Schweinefleisch gelten künftig deutlich erhöhte Tierwohlanforderungen
2) Die Fütterung mit genmanipuliertem Regenwald-Soja wird verboten
3) Importierte Käfigeier wird es künftig in öffentlichen Küchen nicht mehr geben
4) Die Mehrheit der Lebensmittel kommt aus biologischer/ökologischer Erzeugung
oekoreich: „Wichtiger Meilenstein, unser Druck hat gewirkt!“
Erfreut zeigte sich der Initiator des Tierschutzvolksbegehrens und Bundeskoordinator von oekoreich: „Die Bundesregierung erfüllt mit diesem Schritt endlich die in sie gesetzten Erwartungen und sorgt für einen verantwortungsvolleren Umgang mit unserem Steuergeld. Dafür ist Bundesministerin Leonore Gewessler sehr zu danken. Es ist völlig absurd, dass in öffentlichen Küchen bislang noch die importierten Käfigeier verkocht werden dürfen – das wird jetzt verboten. Genauso verrückt ist es, dass derzeit mit unserem Steuergeld die Brandrodung des Regenwalds gefördert wird – auch das wird nun endgültig abgestellt. Hier ist also tatsächlich ein großer Wurf gelungen und damit wird auch gezeigt, dass Fortschritt möglich ist, wenn der Druck von unten groß genug wird. Das erfolgreiche Tierschutzvolksbegehren, dessen Kernforderungen betreffend die öffentliche Beschaffung nun fast vollständig erfüllt werden, hat mit Sicherheit einen entscheidenden Impuls gesetzt, um die Bundesregierung zu diesem Schritt zu bewegen. Heute freuen wir uns als Vertreter von über 416.000 Bürger*innen, morgen kämpfen wir weiter für die Umsetzung unserer anderen Forderungen.“
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