Woher kommen unsere Lebensmittel, von wem und wie werden sie erzeugt? Wer profitiert von ihrer Produktion und Verteilung, wer nimmt dabei Schaden? Wie wird darüber medial berichtet und warum gelangen manche Dinge gar nicht ans Tageslicht? Welche ökologischen und sozialen Auswirkungen hat unser Konsum – hier und anderswo in der Welt? Und welche Einflussmöglichkeiten haben wir darauf als Individuen und im Kollektiv wirklich?
Diesen und anderen Fragen widmen sich die „Österreichischen Konsumdialoge“, die von 11. bis 13. Mai 2022 in Hallein bei Salzburg stattfinden. Die Gemeinwohlstiftung COMÚN bietet unter dem Ehrenschutz der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) und in Zusammenarbeit mit über 50 mitwirkenden Organisationen ein umfangreiches Programm mit mehr als 85 Speaker*innen, Frauenanteil über 50 Prozent.
„Wir freuen uns, dass so viele herausragende Persönlichkeiten und Organisationen an drei Tagen in Hallein zusammenkommen werden, um über den gesellschaftlichen Schlüsselprozess Ernährung zu sprechen. Unser Ziel ist es, dass erstmals alle Akteur*innen an einen Tisch kommen, um sich auf Augenhöhe auszutauschen. Wir wollen dabei vor allem auch die Perspektive der Konsument*innen sichtbar machen“ so Veronika & Sebastian Bohrn Mena, Vorstand der Gemeinwohlstiftung COMÚN und Organisator*innen der Konsumdialoge.
Entscheidungsträger*innen, Expert*innen, Zivilgesellschaft und Journalismus
Die Bundesminister*innen Johannes Rauch, Leonore Gewessler und Alma Zadic werden ebenso persönlich mitwirken wie Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger oder Arbeiterkammer-Präsident Peter Eder. Dazu kommen Expert*innen von mehr als 10 Hochschulen, darunter Urs Niggli, Elke Schüssler, Petra Riefler, Jan Niessen oder Stefanie Lemke. Auch die Zivilgesellschaft ist stark vertreten und bringt ihre Perspektive ein.
Neben Nunu Kaller und Lisz Hirn wirken Vertreter*innen von Fridays For Future, Foodwatch, Euro-Toques, Allianz für Entwicklung & Klima, Bio Austria, ZeroWasteAustria, Goliathwatch, Ernährungsrat Wien oder SDG Watch Austria mit. Offizieller Medienpartner ist die Tageszeitung „Der Standard“, an den Dialogen mitwirken werden u.a. die Journalist*innen Kathrin Hartmann, Kurt Langbein, Florian Skrabal und Verena Kainrath.
Verteilungsfrage und globale Lieferketten
Bei den Konsumdialogen sollen auch globale Zusammenhänge und aktuelle Dynamiken diskutiert werden. Dazu spricht einerseits die Investigativ-Journalistin Carey Gillam aus den USA, die sich in zwei gefeierten Publikationen, zuletzt „The Monsanto Papers“, mit dem Einfluss von Konzernen in der Landwirtschaft beschäftigt hat. Andererseits ist die britische Ökonomin Grace Blakeley zu Gast, die den Fokus auf die Verteilungsfrage wirft.
Außerdem wird es einen Round Table zum Thema Lieferkettengesetz geben, an dem nicht nur Justizministerin Alma Zadic mitwirkt, sondern auch Vertreter*innen von Landwirtschaft, Handel, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, sowie Vertreter*innen der deutschen und der österreichischen Initiative für ein Lieferkettengesetz teilnehmen. Ziel ist es sich über konkrete Handlungsmöglichkeiten auf nationaler wie europäischer Ebene auszutauschen.
Zentrales Anliegen: Dialog zwischen Konsument*innen und Produzent*innen
Nicht zuletzt ist der Austausch zwischen Konsument*innen und Bäuer*innen ein zentrales Anliegen der Konsumdialoge. Alle vier landwirtschaftlichen Erzeugerverbände, die AMA und das Landwirtschaftliche Fortbildungsinstitut wirken vor Ort ebenso mit wie der Vorsitzende des Landwirtschaftsausschuss des österreichischen Nationalrats, Georg Strasser, seine Stellvertreterin Cornelia Ecker und eine Vielzahl von aktiven Landwirt*innen.
Dazu kommen noch 20 innovative und vorbildliche Unternehmen, darunter gleichermaßen heimische Startups, mittelständische Betriebe wie auch große Konzerne aus Erzeugung und Handel. Diese beteiligen sich aktiv inhaltlich an den Dialogen und unterstreichen damit auch den hohen Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Wirtschaft. Dazu gehören etwa SPAR, AustroCel Hallein, Sonnentor, XXXLutz, Werner & Mertz, Bellaflora oder Nice Shops.
Kulinarisches und kulturelles Programm
Kinder, Jugendliche und Erwachsene sind gleichermaßen eingeladen sich zu beteiligen, sich aktiv in Diskussionen und Workshops einzubringen, Vorwissen wird dazu keines benötigt. Vor Ort werden etwa Essen und Trinken für alle Besucher*innen kostenfrei bereitgestellt. Generell sind alle Angebote kostenfrei konsumierbar.
Ergänzend zu dem umfangreichen inhaltlichen Programm, wird es an allen drei Tagen außerdem ein vielfältiges kulinarisches und kulturelles Angebot geben, an dem etwa das Künstlerduo Honey & Bunny, der Kabarettist Reinhard Nowak oder Kulturschaffende aus der Region mitwirken. Außerdem wird es einen Benefizabend für Geflüchtete aus und Kriegsbetroffene in der Ukraine geben, kuratiert von Dominik Nostitz, Jurymitglied der Kulturhauptstädte Europas.
Mehr Informationen finden sich ab sofort unter www.konsumdialoge.at. Gefördert aus Mitteln des Bundesministerium für Klima & Umwelt, des Bundesministerium für Gesundheit & Konsumentenschutz, des Landes Salzburg und der Stadt Hallein.
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