Schon lange ist allen fachkundigen Menschen bewusst, dass die bestehenden Tiertransport-Gesetze auf europäischer Ebene nicht ausreichend sind. Auch unter den Bürgerinnen und Bürgern regt sich immer mehr Widerstand gegen die systematische Misshandlung von Tieren, die mit den grausamen Tiertransporten verbunden sind. Der Druck auf die Politik steigt daher, sich nun zu einem Verbot der Tiertransporte durchzuringen.
Aktuell wird in Brüssel über ein solches Verbot beraten. Ausgerechnet die deutsche Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, die in Deutschland stark in der Kritik steht, macht sich für ein Transportverbot stark. „Tierschutz darf nicht an den EU-Grenzen haltmachen“ wird sie zitiert. Doch ausgerechnet Deutschland exportiert – wie auch Österreich – jedes Jahr unter furchtbarsten Bedingungen hunderttausende Tiere in die ganze Welt.
Die Verhandlungen müssen mit Argusaugen beobachtet werden
Vor allem in Nordafrika, etwa in Marokko, oder im Nahen Osten sind die Tiere aus Europa eine begehrte Ware. Die Abnehmer bezahlen für ein Schaf oder ein Kalb einen bis zu zehnfach höheren Preis als die Bauern in Europa dafür erhalten. Dadurch rechnet sich die Überfahrt, selbst wenn massenhaft Tiere schon auf dem Weg sterben. Seit Jahren werden die katastrophalen Bedingungen dokumentiert, etwa zuletzt in Spanien.
Doch solange die EU-Mitgliedsstaaten in Österreich für schärferen Tierschutz auftreten, in Brüssel aber dann Politik für Agrarkonzerne machen, wird sich nichts ändern. Insofern sind die aktuellen Verhandlungen der EU-Agrarminister*innen mit Argusaugen zu beobachten. Die Zeit für schärfere Bestimmungen ist überreif, der Untersuchungsausschuss des Europäischen Parlaments zeigt das auf. Folgen jetzt endlich Taten?
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