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Alarmsignal: 81 Prozent der Bäche sind stark mit Pestiziden belastet

Eine neue Studie zeichnet ein erschreckendes Bild über den Zustand deutscher Bäche und Flüsse in der Nähe landwirtschaftlich genutzter Felder.

7/4/2021
  • Deutschland
  • Umwelt
Alarmsignal: 81 Prozent der Bäche sind stark mit Pestiziden belastet

Eine neue Studie des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung fördert erschreckende Erkenntnisse über den Zustand von deutschen Bächen und Flüssen in der Nähe von landwirtschaftlich genutzten Feldern zutage. Über einen Zeitraum von 2 Jahren wurde der Zustand der Gewässer an über 100 Messstellen untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass in 81 Prozent der Fälle die Grenzwerte für Pestizidbelastung teils erheblich überschritten wurden. Ein Alarmsignal für den Arten- und Naturschutz in Deutschland.
 
Die sogenannten „Regulatorisch Akzeptablen Konzentrationen“ (RAK-Werte) von Pflanzenschutzmitteln waren in manchen Flüssen geradezu exorbitant hoch. So wurden etwa Substanzen, die zu den Neonikotinoiden zählen und als Nervengifte schädlich auf das Nervensystem von Insekten wirken, in einer Konzentration nachgewiesen, die den Grenzwert um das Hundertfache übersteigt. Darunter befinden sich auch Pflanzenschutzmittel, die bereits verboten wurden, weil sie von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als schädlich für Wild- und Honigbienen eingestuft wurden.
 
Eine weitere Erkenntnis der Forscher ist, dass die Pestizide bereits in weitaus geringerer Konzentration auf wirbellose Wassertiere wirken als bislang angenommen. Die Grenzwerte müssten daher abgesenkt werden, um die Artenvielfalt in Deutschland nicht weiter zu gefährden. Es brauche zudem ein regelmäßiges behördliches Umweltmonitoring und den stärkeren Einbezug aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse bei der Evaluation von Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln, so die Experten.
 
Die gesamte Studie „Pesticides are the dominant stressors for vulnerable insects in lowland streams” von Matthias Liess, Liana Liebmann et al. erscheint in der Ausgabe 201 der Wissenschaftszeitschrift „Water Research“ im August 2021



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