Ein neuer Aufreger erzürnt die Wienerinnen und Wiener und wohl auch Menschen in ganz Österreich. Wie heute bekannt wurde, werden die offiziellen Hitzemessungen erst um 16:00 Uhr durchgeführt – diese Messungen sind aber die Grundlage dafür, ob Fiaker-Pferde „hitzefrei“ bekommen oder nicht. Erst wenn der Wert von 35 Grad überschritten wurde, dürfen die armen Tiere die aufgeheizte Innenstadt verlassen.
Dabei entsprechen 35 Grad Lufttemperatur am Boden gut und gerne auch 48 Grad, wie alternative Messungen zeigen. Die Tiere stehen also teils stundenlang auf extrem aufgeheizten Betonböden und warten auf gut betuchte Gäste. Inzwischen sind sogar die ersten Fiaker-Betreiber offen für ein Ende der „Tradition“, die andauernde Kritik von Expert*innen und von Bürger*innen führen offenbar zur Ermüdung.
oekoreich-Sprecher Sebastian Bohrn Mena kritisiert die späte Messung der Temperatur als "absolute Frechheit" und fordert erneut eine Volksbefragung in Wien ein. Bereits vor Wochen bat er den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig um einen Gesprächstermin. Dieser wurde bislang nicht gewährt, obwohl selbst Bundesminister Johannes Rauch, er ist auch für den Tierschutz bundesweit zuständig, jüngst die Stadt kritisierte. Das Elend der Pferde ist Zuständigkeit der Wiener Stadtregierung, zuständig ist Stadtrat Jürgen Czernohorzsky.
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