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Wegen Autobahn-Bau: Stadt Wien droht jungen Naturschützern mit Millionenklagen

Etliche Anwaltsbriefe trudelten kürzlich bei couragierten Naturschützern ein: Offenbar soll das umstrittene Autobahn-Projekt in Wien durchgeboxt werden.

12/11/2021
  • Klima
  • Umwelt
  • Österreich
Wegen Autobahn-Bau: Stadt Wien droht jungen Naturschützern mit Millionenklagen

Nun scheint die Stadt Wien ernstzumachen: Vor kurzem trudelten bei etlichen engagierten Naturschützer*innen, darunter auch ganz jungen Menschen, Briefe einer renommierten Anwaltskanzlei ein. Der Inhalt hat für Aufregung gesorgt, verlangt die Stadt Wien doch die Räumung des Protestcamps gegen die Erbauung der geplanten Autobahn bei Aspern.

Das von Expert*innen heftig kritisierte Bauvorhaben, das nach ihrer Einschätzung zu einer deutlichen Zunahme des Autoverkehrs und damit der Umweltbelastung führen wird, soll offenbar auch mit allen rechtlichen Mitteln durchgesetzt werden. Selbst vor millionenschweren Klagen gegen junge Menschen schreckt die Stadt Wien nicht zurück.

nullBürgerinitiative Hirschstetten
Eine Übersicht über das geplanten Bauvorhaben
Keine Gesprächsangebote durch den Bürgermeister?

Lena Schilling, 20-jährige Klimaaktivistin und Protestführerin bei der jüngst erfolgreich beendeten Lobau-Besetzung, hat ebenfalls ein Schreiben der Stadt Wien erhalten. Darin heißt es: „Der bestehende Dialog zwischen der Stadt Wien und den Aktivist*innen hat zum Bedauern der Stadt Wien zu keinen Ergebnissen geführt.“  

Das verwundert insofern, als dass die Aktivist*innen bereits seit Wochen kritisieren, dass Seitens Bürgermeister Michael Ludwig keine ernsthaften Gesprächsangebote erfolgt sind. Einen Vor-Ort-Besuch hat der Stadtchef bislang ebenso kategorisch ausgeschlagen wie eine Diskussion auf Augenhöhe, so die Kritik der couragierten Naturschützer*innen.
nullBürgerinitiative Hirschstetten
Seit Monaten gibt es Proteste durch Anrainer*innen
Auch Anrainer*innen gegen Autobahn-Projekt

Die klimaschädliche Betonpolitik, die mit der Stadtautobahn einzementiert werden soll, kann sich unsere Generation schon längst nicht mehr leisten. Deswegen müssen wir uns der Zerstörung hier vor Ort entgegenstellen. Wir haben keine andere Wahl“ sagt Lena Schilling, die sich auch den anwaltlichen Klagsdrohungen nicht beugen möchte.

Unterdessen wächst in der Bevölkerung der Rückhalt für die Naturschützer. Insbesondere bei Anrainer*innen ist der Unmut groß, eine eigene Bürger*innen-Initiative in Hirschstetten hat sich gebildet, um das monströse Bauprojekt zu verhindern. „Bis zu 50 Meter breit und vierspurig“ soll die neue Autobahn sein, eine Gefahr für die Lebensqualität vor Ort.


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