Die heißen Tage in Wien nehmen nachweislich zu. Eine Statistik hat kürzlich aufgezeigt, wie die Hitzetage in den letzten Jahrzehnten kontinuierlich zugenommen haben. Luft-Temperaturen von über 35 Grad kommen nun immer häufiger vor, doch das spiegelt nur einen Teil der Auswirkungen auf Menschen und Tiere wider. Denn der Asphalt erhitzt sich bei Sonneneinstrahlung auf über 50 Grad, wie aktuelle Messungen aus Wien zeigen.
Auch in Tiertransporten können solche Temperaturen erreicht werden. Dennoch müssen immer noch in Wien arme Pferde ihren „Dienst“ verrichten, solange nicht von offizieller Seite „hitzefrei“ gegeben wird. Das geschieht jedoch erst ab 35 Grad und auch dann müssen die Tiere nicht sofort heimgeschickt werden, sondern darf die aktuelle Fuhre noch abgeschlossen werden. Die Wienerinnen und Wiener regt das immer mehr auf.
Stadt Wien verweigert Verantwortungsübernahme
Viele halten diese Behandlung von Tieren in der Stadt nicht nur für unzeitgemäß, sondern für eine Form der Misshandlung. Pferde sind Fluchttiere, sie haben daher den Wunsch dem Lärm und Gefahren der Stadt zu entkommen. Als Steppentiere halten sie hohe Temperaturen aus, die Wiener Innenstadt ist aber keine Steppe, sondern eine Betonwüste. Die Stadtpolitik verweigert die Verantwortungsübernahme und schiebt die Schuld auf den Bund.
Der ist jedoch nachweislich, so hat es kürzlich auch das oberste Gericht festgestellt, nicht zuständig. Vielmehr müsste die Stadt Wien hier zu einer Regelung finden, die sicherstellt, dass die armen Pferde nicht großem Stress durch Hitze und Gefahren durch den Verkehr ausgesetzt werden. Eine Forderung nach einer Volksbefragung wurde bislang vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig nicht erhört. Wie lange kann er sich dem Wunsch der Bürgerinnen und Bürger noch entziehen?
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