Die Aufdeckung von systematischer Tierqual beim großen deutschen Fleischproduzenten WESTFLEISCH hat über die Grenzen von Deutschland hinaus für viel Wirbel gesorgt, sogar der deutsche Landwirtschaftsminister sah sich genötigt sich dazu zu äußern. Viele Menschen sind über die veröffentlichten Bilder und Videos zurecht schockiert und verlangen Konsequenzen. Doch genau die scheint der Skandalkonzern nicht ziehen zu wollen.
Denn wie das Deutsche Tierschutzbüro nun aufzeigt, hat WESTFLEISCH zunächst einmal unmittelbar die Portraits ausgewählter Bäuerinnen und Bauern von der Homepage gelöscht. Diese waren zuvor lange und intensiv als „Vorzeigebetriebe“ im Netz zu sehen und sollten den Anschein erwecken, dass die Lieferanten des Konzerns aus dem kleinbäuerlichen Bereich stammen. In Wahrheit dürften die meisten Tiere aus großen Mastanlagen stammen.
Offenbar sollen Spuren verwischt werden
In sieben Stallungen wurde, teils unter Einsatz von versteckten Kameras, das Leiden der Schweine dokumentiert. Dabei ging es nicht nur um die katastrophalen Auswirkungen der miserablen Haltungsbedingungen auf die Tiere, sondern auch um vorsätzliche Misshandlung – etwa durch den Einsatz von Elektroschockern bei Tiertransporten. Dieser wurde den Tieren sogar an den Kopf gehalten, eine besonders bestialische Form der Tierquälerei.
Das Deutsche Tierschutzbüro, das auch die Machenschaften des Unternehmens aufgedeckt hatte, vermutet, dass es hier um eine Verwischung von Spuren gehen könnte. In einer aktuellen Aussendung informieren die Aktivist*innen: „Nun hat das Unternehmen alle Hofportraits von der Website genommen, vermutlich aus Sorge, dass weitere Bildaufnahmen aus weiteren Westfleisch-Zulieferbetrieben an die Öffentlichkeit kommen.“
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