Die Zeichen stehen auf Konfrontation. Anders kann man die Lage nicht bezeichnen, wie sie sich nach der dritten Verhandlungsrunde zwischen Handelskonzernen und Gewerkschaft darstellt. Die über 430.000 Handels-Beschäftigten möchten zumindest die Teuerungsrate von 9,2 Prozent abgegolten haben, eine überaus bescheidene Forderung angesichts der galoppierenden Teuerung und der Milliardenumsätze der großen Handelsbetriebe.
In jeder Krise sind die Beschäftigten im Handel diejenigen, die immer weitermachen, die uns unter anderem mit Lebensmitteln versorgen und nie ausfallen. Jetzt, wo es darum geht inmitten der Teuerungswelle ihre Einkommen abzusichern, damit auch sie noch ihr Essen oder ihre Kleidung kaufen können, scheint die Dankbarkeit der Konzerne klare Grenzen zu kennen. Lediglich 5 Prozent haben die Arbeitgeber angeboten, ein Schlag ins Gesicht der Mitarbeiter*innen.
Die Gewerkschaft findet auch deutliche Worte zu den an Taschenspieler-Tricks erinnernden Berechnungsmethoden der Konzerne, die Einmalzahlungen in ihr Angebot einrechnen. Diese würden aber Real-Lohnverluste über die nächsten Jahre bedeuten, ein Verlustgeschäft: „Es ist nicht seriös und irreführend, abermals Einmalzahlungen in eine prozentuelle Erhöhung einzurechnen, weil diese keine dauerhafte Wirkung haben.“
In eigener Sache: Wir arbeiten unabhängig von Parteien und Konzernen. Um unseren Fortbestand zu sichern, sind wir auf Abonnent*innen angewiesen. Bitte schließen Sie jetzt ein Abo ab und ermöglichen Sie damit unsere Berichterstattung. Danke!