Die neueste Analyse der AMA zeigt, dass die vier marktbeherrschenden Handelskonzerne in Österreich ihre Macht weiter ausbauen konnten. Inzwischen sind 65 Prozent aller in den Supermärkten verkauften Produkte (exklusive Fleisch, Obst & Gemüse) von den Händlern selbst produziert. Allen voran SPAR & REWE, aber auch die beiden Diskonter HOFER & LIDL, sind also inzwischen selbst die mächtigen Produzenten der meisten Produkte.
Damit setzt sich die von vielen als gefährlich erlebte Konzentration bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Gütern des täglichen Bedarfs weiter fort. Im Vergleich zum Jahr 2020 ist der Eigenmarken-Anteil um 10 Prozent gestiegen. Auch die Aktionswaren werden immer dominanter, mittlerweile werden über 30 Prozent des Gesamtsortiments in Aktion verkauft, bei Fleisch und Butter sind es sogar schon über 42 Prozent.
Bio-Anteile bei Fleisch & Wurst sehr niedrig
Das bedeutet, dass die vier Handelskonzerne nicht nur immer öfter selbst als Produzenten in Erscheinung treten, sondern durch als vielfach regelrecht undurchsichtig erlebte Rabatte und Aktionen auch maximal für Verwirrung bei den Konsument*innen sorgen können. Planbarkeit ist so für viele Haushalte nicht mehr möglich, echte unabhängige und vor allem staatlich kontrollierte Preisvergleichsplattformen sind nicht existent.
Bio-Produkte haben in den letzten 10 Jahren fast ihren Anteil verdoppelt, von 6,6 Prozent im Jahr 2013 sind die Bio-Anteile an den verkauften Lebensmitteln auf 11,5 Prozent im ersten Halbjahr 2023 gestiegen. Sie variieren aber stark nach Warengruppe, denn während etwa Frischmilch zu rund 29 Prozent und Eier zu rund 20 Prozent in Bio-Qualität verkauft werden, steht der Anteil bei Fleisch bei nur 7 Prozent und bei Wurst & Schinken bei unter 4 Prozent.
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