Das schwere Unwetter in Österreich wurde für Freitag bis Montag prognostiziert, mit einem großen Schwerpunkt am Samstag. Noch stärker als erwartet sind die Regenmengen ausgefallen, stellenweise werden unglaubliche 500 Liter pro Quadratmeter erwartet. Dass die Vorhersagen auch eintreffen und zum Teil immer noch zu niedrig angesetzt wurden, zeigt die aktuelle Entwicklung von Freitagnacht.
Mittlerweile sind an vielen Messpunkten bereits fast fünfjährige Hochwasser zu vermelden, etwa in der Messstation Ehrendorf im nördlichen Waldviertel. Dort rechnet man aber für den Samstag noch mit einem 30-jährigen Hochwasser. Das gilt auch für andere Punkte in Niederösterreich, etwa Schwarzenau bei Zwettl, Stiefern am Kamp oder etwa Korneuburg, wo die Donau bereits Hochwasser führt.
Schwerpunkt Niederösterreich & Steiermark
Der Hydrologische Dienst vermeldet zu Niederösterreich: „An der Thaya zeigt sich eine stark steigende Tendenz, >HQ5 wurde mittlerweile überschritten. Ebenfalls überschritten wurde das HQ5 an Ybbs, Erlauf, Großer Erlauf und Traisen, auch hier ist der Trend stark steigend. Für den Kamp wird derzeit ein HQ100 erwartet. An der March wird bis Sonntag ein HQ30 vorhergesagt.“
Zur Steiermark: „Die Pegelstände in Mur-, Raab- und Ennsgebiet sind aktuell über dem Niveau des mittleren jährlichen Durchflusses und werden und den nächsten 24 Stunden steigen. An den meisten Gewässern ist ein HQ1 zu erwarten. Der Unterlauf der Mur wird HQ1 bis HQ5 ansteigen. Entlang der Mürz, Pinka, Lafnitz und der Safen ist ein Anstieg bis HQ10 möglich. Die Salza kann je nach Schneefallgrenze und tatsächlichen Niederschlagsmengen auf HQ5 bis HQ30 ansteigen.“
Historisches Ereignis
Bei Kachelmannwetter geht man von einem „historischen Ereignis“ aus, die Modelle zeigen große Flächen mit enormen Niederschlägen. Doch nicht nur Niederösterreich ist betroffen, auch das nördliche Burgenland, der Südosten von Oberösterreich, der Norden der Steiermark und Teile von Salzburg werden in den kommenden Stunden und Tagen von der Regenwalze regelrecht überrollt. Dazu kommen große Mengen an Schnee oberhalb von 800 Metern sowie Sturmböen, die eine orkanartige Stärke erreichen können, wie der ORF-Wetterdienst informiert:
„In höheren Lagen, oberhalb von 800 bis 1500m fallen für Mitte September absolut ungewöhnliche Neuschneemengen, verbreitet 30 bis 80cm, Hochgebirge bis zu 150cm. Neben Neuschnee und Regen kann auch stürmischer Nordwestwind zu Problemen führen, vor allem im Bergland und im Osten. Wann sich die Situation nächste Woche nachhaltig entspannt, ist noch nicht sicher, voraussichtlich erst am Dienstag.“
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