Italiens Pastahersteller machen sich Sorgen um mögliche Engpässe bei den Getreide-Lieferungen. Wegen des starken Rückgangs bei der Getreideproduktion in Kanada in diesem Sommer würden in Italien ab Anfang 2022 Probleme mit der Nudelherstellung drohen, warnte Giuseppe Ferro, Geschäftsführer des drittstärksten italienischen Pastahersteller Molisana. Das Unternehmen verarbeitet 220 Tonnen Weizen pro Tag.
Pastahersteller seien nicht nur mit zunehmenden Getreidepreisen konfrontiert. Die Schwierigkeiten betreffen auch die Beschaffung des Rohstoffs, beklagte Ferro im Interview mit der Mailänder Wirtschaftszeitung "Sole 24 Ore". Das Problem liegt in Kanada, dem weltweit stärksten Produzenten von Hartweizen. Heuer ist die Produktion dort von 6,5 auf 3,5 Millionen Tonnen gesunken.
Engpässe größer als während des 2. Weltkriegs
Extreme Hitze und Dürre haben Kanadas Weizenernte auf den niedrigsten Stand seit 14 Jahren abstürzen lassen. Das hat Folgen für die globale Versorgung und die Getreidepreise. Das nordamerikanische Land gehört bei Weizen, Gerste und Raps zu den wichtigsten Exporteuren der Welt. Große Lebensmittelkonzerne hätten sich bereits die verfügbaren Mengen gesichert.
"Die Gefahr ist, dass kleinere Pastahersteller ohne Getreide bleiben. Nicht einmal während des Zweiten Weltkriegs fehlte so viel Weizen", beklagte Ferro. Seine Sorgen teilen weitere Pastaproduzenten in Italien: Die Supermarkt-Kette Lidl habe bereits den Preis der Nudeln um 10 Cent pro Packung erhöht.
(oekoreich/APA)
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