Jedes Jahr werden Milliarden Tiere lebendig über europäische Straßen gekarrt, alleine in Österreich sollen es bis zu 100 Millionen Hühner, Kälber und Schweine sein. Die Tiere sind oftmals auf engstem Raum zusammengepfercht, die ohnehin schon laschen Tierschutzbestimmungen der Europäischen Union werden vielfach nicht eingehalten. Möglich machen das nicht nur schwache Gesetze, sondern auch unzureichende Kontrollen.
So gibt es auf österreichischen Straßen nur wenige tausende Kontrollen pro Jahr, noch viel weniger werden von der Polizei begleitet. Das führt dazu, dass die allermeisten Transporter völlig unbehelligt durch halb Europa fahren können, unabhängig davon, wie es den Tieren geht. Immer wieder werden bei Stichproben-Kontrollen unglaubliche Missstände aufgedeckt. So ist es auch kürzlich in Dresden passiert, als die Polizei eine Routinekontrolle eines rumänischen Transporters durchführte.
800 Ferkel fast gestorben
Er war am Rastplatz auf der A17 abgestellt, die Sonne knallte auf die Metallgitter. Bei der Kontrolle fanden die Beamten 800 Ferkel, die drohten einen elenden Hitze-Tod zu sterben. Der Innenraum war völlig überhitzt, die Tränke war zudem defekt. Eine Kühlung gab es nicht, eigentlich hätte der Transporter bei diesen Bedingungen gar nicht fahren dürfen. Mit einem Wassernebel wurde der Transporter runtergekühlt, die armen Tiere von der Freiwilligen Feuerwehr erstversorgt.
Nach einer Wartezeit durfte der LKW mit Ziel Rumänien wieder weiterfahren, jedoch mit der Auflage, dass die Tiere bei nächster Gelegenheit in einen funktionsfähigen Transporter umgeladen werden. Ob das tatsächlich passiert, das entzieht sich der Kontrolle der Behörden. Der Fall zeigt wieder eindrücklich auf, wieso die bestehenden Bestimmungen zu Tiertransporten in der Europäischen Union bei weitem nicht ausreichend und es zudem deutlich mehr Kontrollen auf der Straße benötigt.
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