Die Idee ist ja grundsätzlich nicht schlecht: Menschen sollen durch den Kauf von bestimmten Pflanzen dazu animiert werden, in ihrem Garten oder auf ihrem Balkon ein kleines Paradies für Insekten zu schaffen. Das steigende Bewusstsein dafür, dass viele Arten bedroht sind und insbesondere im städtischen Bereich die Biodiversität gefährdet ist, führt dazu, dass immer mehr Menschen gerne diesen kleinen persönlichen Beitrag leisten. Schöner Gedanken.
In der Praxis ist das, was von den Baumärkten und Blumenhandlungen werbewirksam als „bienenfreundlich“ oder „insektenfreundlich“ verkauft wird, jedoch oftmals das krasse Gegenteil. Und das liegt nicht an den Pflanzen per se, sondern an dem, was auf ihnen drauf ist: Pestizide. Und zwar nicht in homöopathischen Dosen, sondern in einer Konzentration, wie sie tatsächlich hochgradig schädlich für jene ist, denen sie helfen soll.
Genau hinschauen und Mogelpackungen entlarven
Der BUND hat in Deutschland und Österreich eine Reihe von Pflanzen ins Labor geschickt und dort genau überprüfen lassen. Die Ergebnisse sind erschreckend. So gut wie alle Pflanzen waren pestizidbelastet, rund 40 Prozent sogar mit für Bienen hochgiftigen Substanzen. Traurige Spitzenreiter waren etwa eine „Lobelia“ mit einem Cocktail aus 19 Pestiziden, eine Phlox mit 18 Pestiziden und Lichtnelken mit 17 Pestiziden.
Die gesamten Testresultate können hier nachgelesen werden. Die Expert*innen vom BUND empfehlen beim Kauf auf das EU-Biosiegel zu achten, dieses würde garantieren, dass keine chemisch-synthetischen Pestizide eingesetzt wurden. Noch besser wäre es natürlich die Pflanzen selbst zu ziehen. Grundsätzlich empfiehlt es sich aber genau hinzuschauen, bevor man das nächste Mal einer solchen Mogelpackung auf den Leim geht.
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