Gute Neuigkeiten gibt es aus dem Vereinigten Königreich – mit einer ganzen Welle von geplanten Gesetzesänderungen setzt Premier Boris Johnson seinen progressiven Tierschutz-Kurs fort. Bereits seit Jahren fällt der konservative britische Politiker mit sehr fortschrittlichen Positionen zum Schutz von Tieren auf, nun setzt seine Regierung konkrete und sehr weitreichende Schritte der Verbesserung. Argumentiert wird damit, dass erst der Austritt aus der Europäischen Union diese ermöglicht hätten.
Konkret ist etwa geplant, dass lebende Tiere nicht mehr exportiert werden dürfen. Damit wird ausgerechnet die Rechtsprechung der Europäischen Gerichtshofes in die Tat umgesetzt, die vorsieht, dass Tiere nicht transportiert werden dürfen, wenn die Einhaltung der Europäischen Standards nicht durchgängig gewährleistet werden kann. Da diese in der Praxis laut Experten insbesondere bei Transporten in Drittstaaten so gut wie nie der Fall ist, dürften diese eigentlich grundsätzlich nicht abgefertigt werden.
Weltweiter Vorreiter – zumindest in der Ankündigung
Großbritannien wird mit einem Exportverbot für lebende Tiere weltweiter Vorreiter und zu einem wichtigen Impulsgeber für die Europäischen Union, wo gegenwärtig eine Verschärfung der Tierschutzgesetze diskutiert wird. Doch dabei möchte es der Premier nicht belassen, es sollen auch die Strafen für Tierquälerei drastisch erhöht werden. Bis zu 5 Jahre Haft sollen jene ausfassen, die Tiere quälen. Grundlage dafür ist auch die Anerkennung von Wirbeltieren als fühlende Wesen – in Österreich steht das bereits im Verfassungsrang.
Im gelebten Alltag wird diese Anerkennung aber bislang durch zahlreiche Ausnahmen ausgehöhlt und damit letztlich zu einem zahnlosen Bekenntnis degradiert. In Großbritannien will man hier einen anderen Weg gehen. Ebenfalls ambitioniert ist das geplante Importverbot für Pelz. Damit würde man den grausamen Pelzfarmen, die in Dänemark, Polen und anderen EU-Ländern, aber auch in China florieren, einen Riegel vorschieben. Bleibt abzuwarten, ob die Ankündigungen auch in die Tat umgesetzt werden.
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