Auf der Packung der "Knorr Kräuterlinge Italienische Kräuter" sieht man einen klassischen „Insalata Caprese“, die über die Ländergrenzen Italiens hinaus bekannte Spezialität. Traditionell besteht Caprese aus Mozzarella, Tomaten, Olivenöl – sowie Salz und Basilikum natürlich. Passend dazu findet sich noch der Beisatz „ideal für Salate, Pasta und Pizza“ auf dem Karton, nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Liest man sich aber die Zutatenliste dieser vermeintlichen italienischen Kräutermischung durch, dann fühlt man sich im falschen Film.
Unter dem markenrechtlich geschützten Produktnamen „Kräuterlinge“ bietet der Lebensmittelhersteller KNORR eine Fülle von Gewürzmischungen an. KNORR ist Teil des mittlerweile britischen UNILEVER-Konzerns, der mit über 50 Milliarden Euro Umsatz zu den weltgrößten Verbrauchsgüter-Herstellern gehört. Beworben werden die Kräuterlinge "Italienische Kräuter" zum Streuen vom Unternehmen selbst folgendermaßen: „Das harmonische Kräuterbouquet mit Oregano, Basilikum und Rosmarin, fein abgestimmt mit erlesenen Gewürzen.“
Kräutermischung mit Zucker, Geschmacksverstärkern und Palmöl
Wer die Zutaten aber genauer betrachtet, der kann die angepriesenen harmonischen Kräuter nur auszugsweise finden. Demnach enthält die Packung insgesamt rund 14 Prozent an Kräutern, darunter zu 6 Prozent Oregano, außerdem noch Petersilie, sowie zu 2,6 Prozent Basilikum, Lorbeerblätter sowie noch 1 Prozent Rosmarin. Woraus bestehen die restlichen 86 Prozent an Inhaltssoffen? Die exakte Verteilung wird nicht angegeben, es sind aber unter andere, Salz, Zucker, Geschmacksverstärker und Palmfett sowie Maiskeimöl.
Wobei aus den Nährwerthinweisen ersichtlich wird, dass es wohl 44,6 Gramm Salz sein dürften und ganze 19 Gramm Zucker. Das erklärt vermutlich den bei einer Gewürzmischung unerwartet gewaltigen Kaloriengehalt von 230 Kalorien auf 100 Gramm. Interessant ist auch der nicht ganz so dezente Hinweis auf der Rückseite der Packung: „Mit nachhaltig angebauten Kräutern“. Über die Hintergründe dieses Anbaus erfährt man freilich nichts Näheres. Kein Wunder, dass dieses Produkt auch die Kritik des VKI nach sich zog.
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