Manchmal kann man sich wirklich nur noch auf den Kopf greifen, wenn man sich die hoch fragwürdigen Methoden von Handelskonzernen vor Augen hält. Jüngstes Beispiel ist die angebliche „100 Prozent Österreich“-Garantie bei Fleisch von BILLA und BILLA PLUS. Voller Stolz lobt sich der deutsche Milliardenkonzern REWE selbst, behauptet gar, dass er der einzige Lebensmittelhändler in ganz Österreich sei, der diese Garantie vorweisen könne.
Einer näheren Überprüfung hält das aber nicht stand, wie die exklusive oekoreich-Recherche von dieser Woche zeigt, die für viel Aufsehen sorgte. Und auch für viel Ärger, denn viele Konsument*innen fühlen sich scheinbar getäuscht von dem Konzern. Kein Wunder, verkaufen die REWE-Töchter BILLA und BILLA PLUS doch trotz obiger Garantie völlig ungeniert frisches Fleisch aus dem Ausland – sie nennen es halt nicht „Frischfleisch“.
Will BILLA uns für dumm verkaufen?
Wie ist das möglich? Offenbar alles nur eine Frage der Definition. Nach der Meinung von BILLA handelt es sich bei einem frischen Stück Hühnerfleisch, das paniert und erhitzt frisch aus der „Heißen Theke“ zum Mitnehmen in der Filiale angeboten wird, eben nicht um „Frischfleisch“, sondern allenfalls um frisches Fleisch. Aha. Da muss sich der von Eigenlob strotzende Konzern schon fragen lassen, ob er uns eigentlich für dumm verkaufen möchte.
Rechtlich dürfte diese dubiose Praxis der BILLA-Werbe-Wortklauberei vermutlich sogar noch legal sein. Doch die oekoreich-Leser*innen fällen für sich ein klares Urteil: „Lieber Billa Konzern geht hin wo der Pfeffer wächst“, schreibt ein Kommentator, ein anderer meint: „Fürchterlicher Konzern! Qualität lässt massiv nach, teilweise sehr unfreundliches Personal und Beschwerdemails werden nicht beantwortet.“ Und wieder eine andere hat eine Lösung parat: „Es gibt nur eine Antwort für diesen Konzern!! Kauft dort nicht ein!!“
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