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Chinesischer Raubzug durch Weltmeere: 17.000 Schiffe plündern Fischbestände

Bis zu 700 Tonnen Fisch können täglich ein einem einzigen chinesischen Schiff gefangen werden - tausende von ihnen sind mittlerweile auf den Weltmeeren unterwegs. Oft auch illegal.

5/28/2021
  • International
  • Umwelt
Chinesischer Raubzug durch Weltmeere: 17.000 Schiffe plündern Fischbestände

Wer sich mit dem chinesischen Fischfang beschäftigt, ist sofort mit gigantischen Dimensionen konfrontiert: Über 12 Milliarden Kilo Fisch holt China jedes Jahr aus den Weltmeeren. Und das sind konservative Schätzungen aus dem Jahr 2018, niemand weiß, wie hoch die Fangquote tatsächlich ist. Eine Flotte von schätzungsweise über 17.000 Schiffen zieht regelrecht plündert durch die ganze Welt, im Pazifik genauso wie im Atlantik.
 
Plündern ist deswegen der richtige Ausdruck, weil es sich vielfach um illegalen Fischfang handelt, der nicht zuletzt auch in geschützten Gewässern stattfindet. Ob vor den Küsten Perus, im Persischen Golf oder in den Zonen afrikanischer Länder, überall tauchen die hochmodernen, großen Schiffe der Chinesen auf. Sie bedrohen nicht nur die Fischbestände, sondern auch die ökonomischen Perspektiven der lokalen Bevölkerung.
 
Chinesische Gier nach Fisch gefährdet Frieden
 
Wie berichtet, werden etwa in Gambia noch vor Ort in chinesischen Fabriken wahre Unmengen an Fischmehl für die europäische Lachszucht erzeugt, in Ghana sind die Menschen inzwischen gezwungen den chinesischen Fischern den Fang abzukaufen, um überhaupt noch selbst an Fisch zu gelangen. Eine völlig außer Kontrolle geratene Industrie, die sich zunehmend auch den internationalen Reglements entzieht.

Chinesische Schiffe füllen das Vakuum, das der europäische Rückzug hinterlassen hat.


Immer mehr Nationen empfinden die chinesische Gier auf Fisch als unfreundlichen Akt wider die eigene Souveränität, etwa Indonesien oder Vietnam. Der Ausbau der Fischfang-Kapazitäten geht aber auch mit einer stärkeren militärischen Präsenz einher, was die Gefahr kriegerischer Auseinandersetzungen in der Zukunft erhöht. Für China ist die Versorgung mit Fisch längst zu einer Priorität im Bestreben nach Ernährungssouveränität geworden.
 
Strafen stoppen sie nicht
 
Chinesische Schiffe füllen das Vakuum, das der europäische Rückzug hinterlassen hat. Während sich die EU-Staaten zumindest formal dazu verpflichtet haben, etwa afrikanische Hoheitsgebiete endlich zu respektieren, agiert China hier weniger zurückhaltend. Aber auch in Südamerika, etwa vor Ecuador, werden immer wieder Schiffe gestoppt, die zum Teil tausende Fische aus illegalem Fang an Bord haben. Die hohen Strafen stoppen sie kaum.
 
Der Raubzug durch die Weltmeere bedroht nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern kann sogar Migrationsbewegungen auslösen. Wenn tausende Menschen durch das Auftauchen der chinesischen Fangflotte ihre Lebensgrundlage als Fischer verlieren, wie das im Senegal oder Mauretanien immer öfter der Fall ist, dann machen sie sich auf den Weg nach Europa. Eine Negativdynamik, die uns am Ende alle betrifft.



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