Es ist ein Kreislauf des Elends: Hunderttausende Tiere werden jährlich in grausamen Transporten ins Ausland gekarrt, gleichzeitig über 377 Millionen Kilo Fleisch nach Österreich importiert. Insbesondere in Gastronomie und Hotellerie landet dann Großteils das Fleisch aus der ausländischen Massentierhaltung auf den Tellern, ohne dass es die Konsumenten überhaupt erfahren würden. Gerade dort mangelt es massiv an Transparenz beim Essen.
Doch ohne die Kenntnis über die Herkunft der Lebensmittel, kann auch das Tierwohl nicht unterstützt werden. Es ist daher die wichtigste Forderung des Tierschutzvolksbegehrens, das derzeit im Parlament behandelt wird und bis Winter zu konkreten politischen Änderungen führen soll. Schon jetzt fragen sich viele Menschen, welchen persönlichen Beitrag sie dazu leisten können, dass auch in der Gastronomie mehr echte Regionalität gelebt wird.
„Kommt das Schnitzel aus Österreich?“
Der österreichische Bauernbund hat diesbezüglich nun die Aktion #FragdeinenWirt gestartet, in der Bürger*innen eingeladen werden selbst beim Wirten nachzufragen, woher das Schnitzel, die Eier, die Milch oder die Nudeln stammen. Es geht also um die Herkunft von Lebensmitteln, die es in hinreichender Anzahl und hoher Qualität auch in Österreich gibt, die aber oftmals importiert werden. Die Frage allein könne zu einem Umdenken führen.
Dazu Bauernbund-Präsident Georg Strasser: „Wir wollen mit dieser Aktion Konsumenten animieren, sich über die Herkunft der Lebensmittel zu informieren. Denn wir wissen, dass das Nachfragen beim Kellner die Wirtsleute dazu bewegt, die Herkunft auf der Speisekarte anzugeben. Je mehr Konsumenten im Wirtshaus nachfragen, desto mehr Bewusstsein können wir schaffen und desto mehr Wirte werden die Herkunft angeben.“
Zwischenstufe für verpflichtende Kennzeichnung
Die Bürgerinitiative oekoreich, Nachfolgerin des Tierschutzvolksbegehrens, unterstützt die Aktion als wichtigen Beitrag zur Involvierung der Menschen in die Weiterentwicklung der Landwirtschaft. Für die Initiative kann das allerdings nur ein erster Schritt auf dem Weg zu einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung in der Gastronomie sein, die laut EU-Definition als Bestandteil der Gemeinschaftsverpflegung zu betrachten ist.
„Wir freuen uns, dass der Bauernbund sein Engagement für die Herkunftskennzeichnung jetzt noch intensiviert, das ist wichtig. Wir als Konsumenten werden unsere Landwirte im Kampf für mehr Transparenz auf jeden Fall unterstützen. Am meisten ist ihnen aber geholfen, wenn es möglichst bald eine durchgängige und verpflichtende Transparenz gibt, vom Supermarktregal bis zum Landgasthaus“ so Bundeskoordinator Sebastian Bohrn Mena.
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