Es war ein umstrittenes Projekt, das für heftige Interventionen der Nahrungsmittel-Industrie gesorgt hatte. Die mächtigen Konzerne aus Industrie und Handel wollten nicht so einfach hinnehmen, dass der britische Staat im Interesse der Gesundheit seiner Bürgerinnen und Bürger, vor allem der Kinder, die Beimischung von Zucker in Softdrinks gesetzlich regelt. Genau das tat er aber dennoch und beschloss eine Zuckersteuer.
In Großbritannien muss seit 2018 auf Getränke, die besonders viel Zucker enthalten, eine Sondersteuer aufgeschlagen werden. Bei mehr als 8 Gramm Zucker auf 100 Milliliter werden 30 Cent pro Liter fällig, bei 5 Gramm sind es 22 Cent pro Liter. Ziel war, dass die Konzerne einerseits den Zuckereinsatz in ihren Produkten reduzieren und andererseits sollten spezielle Programme gegen Übergewicht aus den Erträgen der Steuer finanziert werden.
Mit großem Erfolg, wie nun eine neue Evaluation zeigt. Demnach ist die Anzahl der übergewichtigen Mädchen im Alter von zehn bis elf Jahren um 8 Prozent gesunken. Insgesamt wären tausende Fälle von Übergewicht verhindert worden. Doch auch in der Industrie konnte ein Umdenken bewirkt werden, bei zahlreichen Produkten wurde entweder der Zucker komplett gestrichen oder deutlich reduziert.
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