Dass viel Schindluder mit vermeintlichen „Klimasiegeln“ betrieben wird, darüber haben wir bereits öfters berichtet. Alle möglichen Fantasiebezeichnungen sind im Umlauf, eine gesetzliche Regulierung lässt weiter auf sich warten. Auch große heimische Molkereien behaupten daher „klimapositiv“ zu sein, obwohl sie die Erzeugung der Milch in ihre Rechnung gar nicht aufnehmen. Andererseits stützen sich manche Firmen auf gekaufte Zertifikate, die einer investigativen Recherche zufolge vollkommen wertlos sind. Auch der Konzern Eckes-Granini, zu dem die Fruchtsaftmarke Pago gehört, hat nun zugegeben, dass in dem Bereich offenbar Greenwashing betrieben wurde.
Wie die NGO Foodwatch aufgedeckte, wurden lediglich knapp 7 Prozent der bei der Produktion eines Fruchtsafts anfallenden Emissionen durch Zertifikatskäufe kompensiert. Trotzdem wurden die Produkte als „CO2-neutral“ beworben. Um einer Klage durch die NGO zu entgehen, hat der Konzern sich nun entschieden eine Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Das Unternehmen wird es künftig demnach unterlassen, die Produkte mit einem entsprechenden Hinweis zu deklarieren und somit Greenwashing zu betreiben. Ein wichtiger Etappensieg für den Verbraucherschutz, weitere Aufdeckungen sind laut Foodwatch geplant, da es sich nicht um den einzigen Fall handle.
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