Es ist trauriger Alltag auf europäischen Straßen, dass Tiere in Transporten leiden und viel zu oft auch sterben. Vor kurzem wurden tote Kälber bei einer Transportkontrolle in der Steiermark entdeckt, in Erinnerung bleiben auch die Fälle von trächtigen Kühen, die im Herbst 2024 an der Grenze zu Bulgarien gestorben sind. Damals ging ein Ruck durch die Gesellschaft, doch erst jetzt scheint sich auch die Politik zu bewegen.
Der deutsche Agrarminister Cem Özdemir hat die EU-Kommission in einem Schreiben jüngst aufgefordert, tierschutzwidrige Tiertransporte zu unterbinden: „Ich will, dass tierschutzwidrige Tiertransporte außerhalb der EU der Vergangenheit angehören. Transporte in Drittstaaten sollen nur stattfinden, wenn der Schutz der Tiere mindestens mit dem Standard innerhalb der EU vergleichbar ist. Ich schlage Brüssel vor, den Export lebender Tiere aus Deutschland an eine Vereinbarung zu binden, in der sich unsere Handelspartner zur Einhaltung klar definierter Tierschutzstandards verpflichten. Damit machen wir Schluss mit tierschutzwidrigen Transporten.“
Bis die EU eine entsprechende Regelung beschlossen hat, was mehrere Monate oder sogar Jahre dauern kann, will Özdemir auf nationaler Ebene neue Fakten schaffen. So soll die Ausfuhr von lebenden Tieren an eine bindende Vereinbarung mit den Zielländern geknüpft sein, die auf bilateraler Ebene ausgehandelt wurde. Ein Gesetz soll sicherstellen, dass nur noch auf Basis solcher Vereinbarungen transportiert wird.
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